Aeverium: The Secret Door
Neues Album & Fragestunde mit Marcel Römer
Trotz
teils
schmerzhafter
Besetzungswechsel
lässt
Aeverium
mit
der
aktuellen
Veröffentlichung
ein
gefährliches
Biest
von
der
Leine.
Dabei
erfindet
die
Band
vom
Niederrhein
auf
dem
neuen
Album
weder
sich
noch
den
Metal
neu
und
versucht
dies
auch
an
keiner
Stelle
des
aktuellen,
in
Eigenregie
entstandenen
Langspielers.
Wer
also
nach
dem
großen
Aufbruch
in
innovative,
bislang
unerforschte
musikalische
Welten
sucht,
dem
wünschen
wir
viel
Spaß
bei
der
weiteren
Suche;
für
ihn
sind
Aeverium
nicht
das
erhoffte
Ziel,
aber
sicher
ein
richtig
starker
Wegbegleiter,
damit
die
Ohren
auch
unterwegs
Spaß
haben:
Denn
die
Band
liefert
nach
den
guten
Vorgänger
-
Alben
„Break
Out“
und
„Time“
neues
Material,
das
es
wirklich
in
sich
hat
und
prägt
weiter
den
stets
wiedererkennbaren,
eigenen
Aeverium
–
Stil,
gibt
sich
dabei
durchaus
experimentierfreudig
ohne
sich
in
ausgefallenen
progressiven
Spielereien
zu
verheddern.
Kurz:
Es
gibt
weiterhin
metallisch
voll
auf
die
12,
dazu
kommen
absolut
gelungene
Rap-Einlagen
und
immer
mal
wieder
deutsche
Texte,
doch
keines dieser Elemente gerät irgendwie peinlich oder wirkt deplatziert.
Zum
Weggang
von
Bassist
Lars
fragten
wir
Sänger
Marcel
„Chubby“
Römer:
„Ist
ein
(Band-)Leben
ohne
Bassisten
möglich?
Wird
aktiv
jemand
gesucht
oder
herrscht
auch
bei
den
Tieftönern
Fachkräftemangel?“
Marcel:
„Tatsächlich
gibt
es
so
etwas
wie
einen
Fachkräftemangel
im
Bereich
Bass.
Es
ist
unglaublich
schwierig
einen
adäquaten
Bassisten
zu
finden.
Die
meisten
haben
schon
selber
etliche
Projekte
oder
sind
zeitlich
sehr
eingebunden
oder
wahlweise
zu
teuer
:))
Der
Weggang
von
Lars
(aus
gesundheitlichen
Gründen)
hat
uns
schwer
getroffen.
Es
ist
nicht
nur
sein
Bassspiel
was
fehlt,
sondern
auch
seine
menschliche
Art
auf,
vor
und
hinter
der
Bühne.
Wir
suchen
derzeit
nicht
aktiv
nach
einem
neuen
Bassisten,
werden
aber
weiterhin
Augen
und
Ohren
offenhalten.
Bewerbungen sind gerne gesehen!“
Hinter
der
„Secret
Door“
lauert
stets
unverkennbar,
authentisch
und
pur
Aeverium
und
lässt
einige
wirklich
bissige
Songmonster
von
der
Leine:
Die
bereits
2018
zur
Band
gestoßene
Sängerin
Vanessa
Katakalos
meistert
nicht
nur
live
das
alte
Material,
sondern
setzt
auf
dem
neuen
Langspieler
mit
ihrer
druckvollen
und
wandelbaren
Stimmgewalt
Akzente,
die
hervorragend
zum
Aeverium
-
Sound
passen.
Auch
Maarten
Jung,
der
seit
2020
dabei
ist,
passt
perfekt
in
das
Gefüge.
Bereits
beim
ersten
Song
„Return
to
Sender“
hält
man
sich
nicht
lange
mit
Intro-Gehampel
auf,
sondern
liefert
einen
kompakten
Abgeher
und
knüpft
stilistisch
deutlich
an
die
vorangegangenen
Alben
an.
Schon
jetzt
wird
klar:
Das
neue
Werk
ist
sauber
und
druckvoll
produziert,
Manuel
Cohen
hat
hier
großartige Arbeit abgeliefert.
Geschmackssache:
Der
vorab
als
Single
veröffentlichte
Song
„Living
in
Elysium“
funktioniert
zwar,
erreicht
uns
jedoch
bei
weitem
nicht
so,
wie
die
nun
folgenden
Songs,
die
uns
bei
aller
Vielseitigkeit
und
angesichts
der
langen
Entstehungsgeschichte
unglaublich
homogen
und
natürlich
um
die
Ohren
fliegen:
Der
Titel
„Lost
and
Found“
klingt
zwar
dem
Namen
nach
wie
der
Titel
eines
Cozy
Romans
über
ein
Fundbüro,
ist
jedoch
ein
unter
die
Haut
kriechender
Song
inklusive
der
ersten
deutschsprachigen
Zeilen
des
Albums,
die
ausnahmslos
gut
funktionieren.
Der
Track
läutet
einen
bis
„The
Last
Song“
reichenden
bockstarken
Albumteil
ein,
der
nicht
nur
frag-
und
ausnahmslos
die
besten
Songs
enthält,
die
Aeverium
jemals
abgeliefert
haben,
sondern
auch
insgesamt
zum
besten
gehört,
was
wir
im
letzten
Jahr
hören
durften.
Das
ist
Metal
–
Champions
League;
wenn
Aeverium
mit
diesem
Material
nicht
die
Festival-
und
Konzertbühnen
erobern
und
sich
einen
„Safe
Harbour“
bei
einem
guten
Label
sichern,
dann
wissen
wir
auch
nicht weiter.
Nachdem
es
nach
dem
letzten
Album
aufgrund
der
wirtschaftlichen
Einschnitte
in
der
Corona
Krise
bei
„Out
of
Line“
nicht
weiterging,
setzt
die
Band
mit
dem
in
Eigenregie
und
mit
Crowdfunding
finanzierten
„The
Secret
Door“
ein
eindrucksvolles
Signal
in
Richtung
aller
potenziell
interessierten
Labels.
Hinzu
kommt,
dass
die
Band
live
eine
Offenbarung
ist
und
die
anspruchsvollen,
aber
eingängigen
Songs
eindrucksvoll
auf
die
Bühne
bekommt.
Zum
Abenteuer
Crowdfunding
berichtete
Sänger
Marcel
„Chubby“
Römer
den
Ruhrgesichtern:
„Das
Crowdfunding
war
schon
eine
aufregende
Sache,
zumal
wir
in
den
sozialen
Medien
auch
an
Aufmerksamkeit
verloren
hatten.
Der
Algorithmus
hat
uns
mächtig
zugesetzt.
So
mussten
wir
ordentlich
„Klinken
putzen“
um
das
Ziel
zu
erreichen.
Natürlich
muss
man
ein
Crowdfunding
ziemlich
genau
kalkulieren,
damit
man
am
Ende
nicht
draufzahlen
muss…
das
mussten
wir
aus
privater
Tasche
sowieso,
aber
die Einnahmen haben schon immens viel erleichtert.“
Track
4
ist
der
Hidden
Champion
des
Albums:
„Whatever“
kommt
mit
einem
Synth-Intro
daher
und
mündet
dann
mit
einem
beeindruckenden
Duett
von
Chubby
und
Vanessa
in
einen
echten
Hit
mit
eingängigem
Refrain,
der
absolut
radiogeeignet ist, ohne sich anzubiedern. Stark.
Der
Titelsong
„The
Secret
Door“
kommt
zunächst
mit
gedrosseltem
Tempo
angeschlichen.
Vanessa
Katakalos
webt
gemeinsam
mit
Chubby
ein
dichtes,
balladeskes,
atmosphärisches
Netz,
dass
sich
zu
einer
großen
Hymne
erhebt.
Und: Was für eine beeindruckendes Gitarrensolo!
Marcel
„Chubby“
Römer,
Vanessa
Katakalos,
Maarten
Jung,
Andreas
Delvos
und
Bodo
Stricker
sind
einfach
richtig
gute
Musiker;
technisch
versiert
und
im
Team
in
der
Lage,
großen
Songs
eine
würdige
Form
zu
geben.
Großartig,
dass
es
diese
Band
nach
wie
vor
gibt!
Hierzu
fragten
wir
Marcel
Römer:
„Gab
es
nach
den
Abgängen
aus
der
Aeverium
Mannschaft
irgendwann
Überlegungen,
das
Projekt
einzustellen?“
Marcel:
„Ja
die
gab
es
auf
jeden
Fall.
Allerdings
waren
die
Ursachen
nicht
direkt
auf
die
Abgänge
der
einzelnen
Musiker
bezogen,
sondern
eher
auf
die
Zeit
während
Corona.
Die
Musiker
Fluktuation
innerhalb
der
Band
ist
schon
bei
uns
relativ
hoch,
war
es
ja
zunächst
unser
erster
Schlagzeuger,
der
aus
Zeitgründen
aufgehört
hatte.
Hier
haben
wir
mit
Bodo
natürlich
einen
absoluten
Spitzentypen
gefunden.
Auch
der
Weggang
von
Aeva
wurde
durch
Vanessa
großartig
wieder
neu
besetzt.
Als
unser
Gitarrist
Michael
dann
jedoch
die
Band
verließ,
gab
es
schon
arge
Zweifel
das
Projekt
aufrecht
erhalten
zu
können.
Hier
kamen
uns
allerdings
unsere
lieben
Kollegen
von
Within
Temptation
zur
Hilfe
und
dadurch
kam
der
Kontakt
zu
unserem
neuen
Gitarristen
Maarten
zu
Stande.
Die
Corona
Zeit
war
es
dann,
die
uns
zweifeln
ließ,
ob
man
uns
überhaupt
in
Zukunft
noch
hören
möchte,
weil
wir
selber
keine
Zeit
mehr
gefunden
haben
adäquat
neue
Songs
zu
schreiben
zu
produzieren
oder
dergleichen.
Einige
von
uns
mussten
in
reguläre
Jobs
zurück
und
diese
in
Vollzeit
ausüben,
damit
die
Rechnung
für
die
Butter
aufs
Brot
bezahlt
werden
konnte…
das
war
eine
sehr
schlimme
Zeit
und
es
gab
auch
schon
das
Gespräch
der
Auflösung,
welches
wir
jedoch
überdacht
haben,
nachdem
wir
erst
mal
gecheckt
haben
was
für
großartige
Songs
noch
in
der
Pipeline
sind
für
ein
drittes
Album.“
Gut
so,
denn
das
Album
ist
ein
echter
Meilenstein
und
setzt
ein
deutliches Zeichen: Mit Aeverium ist weiterhin zu rechnen!
Nach
dem
druckvollen
Stampfer
„Breaking
the
Silence“
wird
es
Zeit
für
die
„richtige“
Ballade
des
Albums
„A
Look
Back“,
die
musikalisch
kitschfrei
gelingt.
Das
Gesangsduo
krönt
bei
diesem
Song
den
ohnehin
auf
dem
gesamten
Album
formidablen
Gesang
mit
einer
echten
Gänsehautleistung
weit,
weit
jenseits
der
metaltypischen
„Die
Schöne
und
das
Biest“
–
Attitüde.
„Don’t
make
me
sad“
wird
aufgrund
des
Refrains
und
der
elektronischen
Sounds
nicht
jedem
Hörer
gefallen,
für uns gehört der Track jedoch zu den stärksten des Albums.
Rene
Anlauff
von
der
Band
Heldmaschine
vollendet
die
Rammstein
Vibes
des
Songs
„Herzlinie“.
Der
Track
passt
trotz
viel
rrrrolendem„R“
und
deutschem
Gesang
sehr
gut
auf
das
Album
und
macht
einfach
Spaß,
bevor
mit
„The
Last
Song“
das
Album
und
der
stärkste
Songblock
der
Bandgeschichte
einen
Abschluss
findet.
Als
Bonus
und
Zugabe
gibt
es
dann
noch
das
durch
und
durch
solide „Safe Harbour“.
Die
Songs
des
Langspielers
haben
allesamt
Wiedererkennungswert,
es
gibt
kein
Füllmaterial
und
keinen
kaum
unterscheidbaren
Songbrei,
sondern
eigenständige
Titel,
die
sich
dennoch
zu
einem
harmonischen
Ganzen
zusammenfügen.
Die
Texte
sind
durch
die
Bank
lesenswert;
das
ist
ebenfalls
alles
andere
als
selbstverständlich in der Musikwelt.
Neben
der
Eigenständigkeit
prägt
die
Musik
von
Aeverium
von
Beginn
an
ein
gewisser
Perfektionismus
und
ein
klarer
Fokus:
Man
ist
in
einem
Alter,
indem
man
keine
Lust
mehr
auf
Irrwege
hat,
sondern
sich
selbst,
die
eigenen
Stärken
und
Ziele
kennt
und
im
Blick
behält.
Die
Band
hat
auch
schon
weitere
Pläne:
„Auf
der
Suche
nach
einem
neuen
Label
sind
wir
nicht,
jedoch
nicht
abgeneigt,
ein
neues
zu
finden.
Wichtiger
wäre
uns
derzeit
eine
Booking
Agentur,
die
uns
für
2025
Festival
Slots
etc.
an
Land
ziehen
kann.
Derzeit
laufen
auch
Gespräche
mit
anderen
Bands,
zwecks
einer
gemeinsamen
Tournee.
Aber
hier
sind
wir
erst
ganz
am
Anfang.
Es
ist
noch
nichts
spruchreif.
Anfragen
für
Festivals
2025
bestehen
auch
schon.“
, so Marcel Römer im Ruhrgesichter Interview.
Diese
Band
hat
nach
unruhigem
Fahrwasser
in
der
Vergangenheit
eine
metallisch
leuchtende
Zukunft
verdient!
Wer
mit
Gothic-Rock,
Alternative
Metal
oder
einfach
mit
guter
Musik
etwas
anfangen
kann,
der
höre
unbedingt
in
die
neueste
Veröffentlichung
aus
dem
Hause
Aeverium
rein:
Es
lohnt
sich
und
es
gibt
echte
Schätze zu entdecken.
Wir
Ruhrgesichter
sind
uns
einig
mit
unseren
Nachbarn,
die
das
Album
vielfach
in
unangemessener
Lautstärke
zwangsweise
mithören
durften:
The
Secret
Door
verdient auf jeder beliebigen Skala die Höchstnote.
Die Webseite der Band:
www.aeverium.com