Guiseppe Verdis AIDA
Ein audiovisueller Triumphmarsch in Düsseldorf
Tatsächlich
war
er
es
jedoch
selbst,
der
den
Anstoß
zu
diesem
Meisterwerk
gab,
denn
er
schickte
seine
Erzählung
an
Camille
du
Locle,
Manager
der
Pariser
Opera-Comique,
der
die
Erzählung
an
Verdi
weitergab
mit
dem
Hinweis,
dass,
wenn
er
die
Oper
nicht
schreiben
würde,
dann
würde
man
den
Auftrag
an
Richard
Wagner
vergeben.
Verdi
schrieb
1870
an
einen
Freund:
„Eine
Oper
für
Kairo
komponieren!!!
Puh!
Ich
gehe
nicht
hin,
sie
zu
inszenieren,
weil
ich
fürchten müsste, dort mumifiziert zu werden.“
Der
Rest
ist
Geschichte;
Verdi
schrieb
mit
AIDA
eine
der
erfolgreichsten
Opern
der Musikgeschichte.
Wenn
Mariette
und
Guiseppe
Verdi
in
der
AIDA
Inszenierung
von
Rian
van
Holland
in
Düsseldorf
zugegen
gewesen
wären,
hätten
Sie
sich
von
ihrem
eigenen
Werk
in
den
Bann
gezogen
auf
die
vorderste
Sitzkante
gesetzt
und
begeistert
gestaunt,
was
die
große
AIDA
Arenen
Produktion
an
hochklassiger,
bombastischer
und
doch
feinfühliger
musikalischer
Umsetzung
zu
bieten
hatte.
Das
Ganze
gelang
auf
eine
überraschend
phantasievolle,
berührende,
aber
nie
marktschreierische oder effektheischende Weise. Chapeau!
Nina
Clausen
als
Aida
brillierte
in
Gesang
und
Spiel,
sie
trug
ihr
Leiden
und
ihre
Hoffnung
glaubwürdig
ins
Publikum.
Zusammen
mit
der
großartigen
Sophia
Maeno
als
Amneris
brachte
sie
das
spannende
Verhältnis
der
Beiden
facettenreich und in jeder Hinsicht begeisternd auf die riesige Bühne.
Radames
wurde
von
Martin
Shalita
und
Ramfis
von
Andrew
Nolan
eindrucksvoll
gesungen
und
überzeugend
dargestellt;
V.
Sovoy
My
Ilwain
verkörperte
Amonasro mit raumgreifender Bühnenpräsenz.
Die
Liebesgeschichte
zwischen
der
äthiopischen
Königstochter
Aida
und
dem
ägyptischen
Heerführer
Radames
war
in
dieser
kompakten
Inszenierung
nicht
nur
geeignet
für
versierte
Opernkenner,
sondern
in
Erwartung
des
Spektakels
im
PSD
Bank
Dome
Düsseldorf
sprachen
wir
zuvor
mit
einigen
Zuschauern,
die
zum
ersten
Mal
in
ihrem
Leben
eine
Oper
erleben
wollten.
Als
„Einstiegsdroge“
war
diese
AIDA
Inszenierung
tatsächlich
perfekt
geeignet,
auch
wenn
der
PSD
Bank
Dome
als
Multifunktionshalle
auf
den
ersten
Blick
weder
etwas
von
einem
Opernhaus, geschweige denn von einem ägyptischen Tempel hat.
Dafür
stimmte
der
Rahmen:
Im
nie
überfüllten
Umlauf
der
Arena
fand
sich
neben
stets
freundlichem
Personal
ein
sehr
gutes
Angebot
an
Snacks
und
Getränken,
zwar
wie
üblich
bei
diesen
Gelegenheiten
völlig
überteuert,
aber
durchaus
reichhaltig
inkl.
leckerer
Crepes
und
veganen
Angeboten
an
der
heißen
Theke.
Liebe
Verantwortliche
der
Westfalenhallen
Dortmund:
Macht
mal
einen
Ausflug
nach Düsseldorf.
Beim
Betreten
des
Innenraumes
nahmen
wir
den
extra
für
AIDA
kreierten
süßlich
frischen
Duft
wahr,
den
die
Palmen
am
Bühnenrand
versprühten
und
hörten
das
leise
Zirpen
der
Zikaden
bei
ihrem
Liebesgesang.
Warum
der
durchaus
gelungene
„ägyptische
Raumduft“
zwar
in
kleinen
Flakons
auf
den
Edelsitzen
in
den
ersten
Reihen
vor
der
Bühne
als
kleines
Geschenk
für
die
Besucher
lag,
jedoch
nicht
am
Merchstand
erhältlich
war,
erschließt
sich
uns
nicht.
Überhaupt
ist
für
eine
so
große
Produktion
ein
schmales
Programmheft
als
Merchandise
etwas
dünn;
es
ist
unklar, warum diese Einnahmemöglichkeit liegen gelassen wurde.
Die
Bühne
jedenfalls
wurde
von
einer
großen
Tempelanlage
beherrscht
und
„ägyptische
Teppiche“
markierten
im
Zuschauerraum
jene
Bereiche,
in
denen
die
Darsteller
ganz
nah
zwischen
den
Zuschauern
agierten.
Mittendrin,
statt
nur
dabei.
Wer
also
im
sehr
gut
gefüllten
Rund
der
Arena
während
der
Aufführung
kurz
zur
Toilette
wollte,
tat
gut
daran
sicherzustellen,
dass
er
nicht
plötzlich
einer
Horde Priester gegenüberstand oder den formidablen Tänzern ins Gehege kam.
Der
zauberhafte
Opernabend
unterhielt
tatsächlich
von
der
ersten
bis
zur
letzten
Minute,
dies
lag
neben
der
herausragenden
musikalischen
Leistung
von
Orchester,
Chor
und
Solisten
auch
an
der
visuellen
Umsetzung
der
Oper.
Liebevoll
und
detailreich
inszeniert,
gab
es
immer
etwas
zu
sehen:
Ob
der
-für
eine
Oper
eher
ungewöhnlich-
von
tausenden
Handyleuchten
im
Zuschauerraum
erzeugte
„Sternenhimmel“,
die
Barkenfahrt
auf
dem
mit
Tüchern
gebildeten
Nil
oder
Feuereffekte:
All
dies
gelang
zwar
eindrucksvoll,
wurde
aber
nie
über
die
Maßen
ausgereizt
und
drohte
zu
keinem
Zeitpunkt,
das
Werk
Verdis
unter
sich
zu
begraben.
Dies
galt
auch
für
den
Auftritt
des
beeindruckenden
Requisiten
-
Elefanten:
All
dies
geriet
nie
zum
Selbstzweck,
sondern
bettete
sich
stets
wie
das
angemessene
Lichtdesign,
die
gelungene
Choreographie
der
Tänzer
und
die
tollen Kostüme harmonisch in das Gesamtwerk ein.
Wenn
wir
Fehlerchen
im
Sound,
Kostümen
und
der
Inszenierung
hätten
suchen
wollen,
dann
könnten
wir
auch
ein
paar
Kleinigkeiten
auflisten,
aber
dies
wäre
angesichts
des
rundum
grandiosen
Abends
unpassend.
Einzig
vielleicht
dies:
Das
unter
der
Leitung
von
Michael
Ellis
Ingram
brillierende
Orchester
hätte
es
beim
Schlussapplaus
verdient
gehabt,
den
„Keller“
unter
dem
Tempel
verlassen
zu
dürfen
und
sich
auf
der
Bühne
den
verdienten
Beifall
abzuholen,
anstatt
wie
neugierige Erdmännchen über den Rand ihres Geheges lugen zu müssen.
Fazit:
Große
Oper
in
großem
Rahmen
funktioniert.
Dass
eine
solche
Materialschlacht
vor
tausenden
Zuschauern
das
rechte
Maß
zwischen
Bombast
und
berührenden,
leisen,
nahen
Momenten
findet
und
das
Werk
selbst
jederzeit
in
den
Mittelpunkt
rückt:
Dies
war
neben
der
starken
Leistung
aller
Akteure
wirklich herausragend.
Nach
den
Deutschland
Terminen
wird
AIDA
Europa
bereisen
und
noch
viele
Opern
Fans
beglücken.
Wir
können
an
dieser
Stelle
nur
applaudieren
und
eine
Empfehlung
aussprechen,
sich
das
Spektakel
-wann
und
wo
auch
immer-
nicht
entgehen zu lassen.