Cavalluna – Grand Moments
Cavalluna in Dortmund: Eine Showkritik
Das
neue
Programm
ist
diesmal
gar
nicht
wirklich
neu,
sondern
eigentlich
ein
„Best
of“
der
schönsten
Show-Momente
aus
den
vergangenen
Programmen;
und
derer
gab
es
reichlich.
Doch
anstatt
einfach
die
einzelnen
Showelemente
aneinanderzureihen,
hat
man
die
„Grand
Moments“
aus
ihrem
ursprünglichen
Kontext
gelöst
und
in
eine
neue,
alle
Einzelnummern
geschickt
verbindende
Geschichte
eingebettet:
Der
Showreiter/Clown
Trol
gehörte
zu
den
besten
seiner
Zunft,
doch
auch
er
wird
älter
und
bekommt
Angst,
dass
er
eines
Tages
nicht
mehr
auftreten
kann
und
all
die
Menschen,
die
er
in
der
Show-Welt
kennen
gelernt
hat,
zurücklassen
muss.
Doch
in
dieser
Krise
erscheint
ihm
Sol
(Kennedy
Hill:
Was
für
eine
strahlende
Erscheinung!),
die
Urkraft
des
Lebens
und
offenbart
ihm,
dass
er
mit
allen
Menschen,
die
er
kennen
und
lieben
gelernt
hat,
einen
ewigen
Bund
der
Erinnerung
schließen
kann,
wenn
er
es
schafft,
sie
alle
zu
einer
großen,
letzten
Show
zusammenzubringen.
In
einer
Vision
erlebt
Trol
die
„Grand
Moments“
seiner
eigenen
Karriere
noch
einmal
und
findet
so
schließlich
seine
innere Ruhe.
Die
Story
war
kindgerecht,
aber
klug
erzählt
und
auch
für
Erwachsene
genießbar
und
berührend.
Großartige
und
farbenprächtige
Kostüme,
passend
maßgeschneiderte
atmosphärische
Musik
zwischen
schwebend
leichten
Klängen
und
wuchtigem
Bombast,
tolle
Bühnenbilder
in
Szene
gesetzt
durch
klug
gesetztes
Licht,
grandiose
Hintergründe
auf
der
nagelneuen
LED
Wand
und
dezente, aber feine Effekte erzeugten einen farbenfrohen, spektakulären Rausch.
Das
Dortmunder
Publikum
erlebte
auf
diese
Weise
nicht
nur
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wundervolle
Pferde
mit
ihren
kundigen
Reitern
und
dem
Tanzensemble
in
spannenden
Choreografien,
sondern
erneut
phantasievolle
Kostüme
und
Kulissen
im
Rahmen
der einfachen, aber schönen Geschichte.
Wieder
mit
dabei:
Die
Trickreiter
der
Hasta
Luego
Academy
und
Diego
Giona
mit
seiner
ungarischen
Post,
einer
der
anspruchsvollsten
Disziplinen
im
Pferdesport.
Dabei
steht
der
Reiter
auf
dem
Rücken
zweier
Pferde
und
lenkt
weitere
Pferde
vor
sich.
Ihren
Ursprung
hat
die
ungarische
Post
bei
Hirten,
die
auf
diese
Weise
den
Überblick
über
ihre
Herden
behalten,
diese
kontrollieren
und
auch
Raubtiere
durch
den
erhöhten
Stand
schneller
ausmachen
können.
Für
Pferdeshows
wurde
die
Technik
verfeinert
und
weiterentwickelt,
sie
beeindruckte
das
Publikum
auch
bei den Grand Moments.
Ergreifend
auch
die
freihändige
Dressur
von
Alejandro
Barrionuevo
und
die
berührende
Freiheitsdressur
von
Sylvie
Willms,
einer
Ausnahmeerscheinung
in
der
Show:
Bei
ihrer
Freiheitsdressur
dirigiert
sie
ihre
Schützlinge
nahezu
ohne
Hilfsmittel,
nur
mit
kleinen
Gesten
und
leisen
Kommandos
und
lässt
die
Tiere
unglaubliches vollbringen.
Was
die
bodenständigen
Friesen,
die
vornehmen,
anmutigen
portugiesischen
Lusitanos
sowie
die
Esel
und
die
Miniponys
von
Bartolo
Messina
und
all
die
anderen
zugehörigen
Menschen
auf
die
Beine
stellen
und
in
die
Arena
der
Westfalenhalle
brachten,
war
herausragend:
Das
wieder
einmal
sehr
begeisterungsfähige
Dortmunder
Publikum
erlebte
ein
großartiges
Live
Erlebnis
für alle Sinne.
Tatsächlich
ist
auch
diese
Cavalluna
Show
so
konzipiert,
dass
nicht
nur
Kinder
und
pferdeverliebte
Teenagermädels
gut
unterhalten
werden,
sondern
auch
Erwachsene
aller
Altersklassen
inklusive
in
der
Regel
überkritische
Pressevertreter sich königlich amüsieren können.
Eines
dieser
kritischen
Themen
ist
bei
Tier-Shows
stets
der
Tierschutz
und
auch
Cavalluna
steht
seit
langem
in
der
Kritik
von
Tierschutzorganisationen
wie
PETA,
die
grundsätzlich
gegen
Tiere
in
der
Unterhaltungsbranche
Stellung
beziehen
und
prinzipiell
gegen
„Eigentum“
am
Tier
sind.
In
Dortmund
demonstrierte
PETA
vor
der Halle gegen die Show und die Nutzung von Tieren zu Unterhaltungszwecken.
Im
Falle
von
PETA
präsentiert
man
allgemein
die
provokativ
inszenierten
Maximalforderungen
zwar
medienwirksam,
erschwert
aber
leider
eine
vernünftige
Auseinandersetzung
mit
einigen
durchaus
validen
Argumenten
zu
verschiedenen
Tierschutzthemen
oftmals
durch
vorgebrachte
Kuriositäten,
wie
z.B.
die
Forderung
nach
dem
Verbot
von
Plastik-,
Porzellan-
und
Holztieren
auf
Jahrmarktkarussellen;
um
Männer
vom
Fleischverzehr
abzuhalten
mögen
Frauen
doch
bitte
in
Sexstreik
treten;
Orkane
sollten
nach
tierischen
Produkten
benannt
werden;
Redewendungen,
in
denen
Tiere
vorkommen,
sollten
vermieden
werden
und
bei
den
Oberammergauer
Passionsfestspielen
möge
Jesus
von
Nazareth
zum
Einzug
in
Jerusalem
bitte
auf
den
Esel
verzichten
und
auf
einen
E-Scooter
zurückgreifen.
Die
Forderung
nach
einem
Verbot
von
Cavalluna
verfängt
so
auch
nur
bei
den
ohnehin
schon
überzeugten
Mitmenschen,
nicht
aber
bei
den
Besuchern
der
Pferdeshow.
Sollte
es
möglicherweise
nicht
das
Ziel
gewesen
sein,
mit
der
Aktion
vor
der
Westfalenhalle
die
Cavalluna-Besucher
zu
erreichen,
sondern
man
dort
lediglich
für
sich
und
die
eigene
Blase
Präsenz
zeigen
wollte,
ziehen wir diesen Einwand zurück.
Die
Pferde
jedenfalls
kommen
nach
dem
Show-Wochenende
werktags
auf
die
Weide
des
Zwischenstalls
in
der
Nähe
von
Düsseldorf.
Dort
haben
sie
in
der
Regel
die
gleichen
Pferde
in
den
Nebenboxen
stehen,
die
auch
unterwegs
ihre
Nachbarn
sind;
dies
soll
möglichst
viel
gleichbleibende
Routine
und
Ruhe
erzeugen.
Was
unserem
-auch
durch
Leserzuschriften
aus
den
Vorjahren,
die
aus
Tierschutzsicht
monierten,
dass
wir
überhaupt
über
eine
Pferdeshow
berichten-
durchaus
geschärften
Laienblick
jedoch
auch
in
diesem
Jahr
erneut
auffiel:
Nicht
nur
Pferde
und
Reiter
strahlten
in
der
Arena
eine
große
Harmonie
aus,
auch
unsere
wiederholten
Einblicke
Backstage
(leider
ist
es
unserem
Fotografen
auch
in
diesem
Jahr
trotz
extra
viel
Stauraum
in
der
Kameratasche
nicht
gelungen,
eines
der
niedlichen
Miniponys
mit
nach
Hause
zu
nehmen;
man
hatte
sie
vorsorglich
abgezählt,
bevor
er
zu
den
Ställen
durfte)
ließen
uns
eine
professionelle,
aber
familiäre
und
fürsorgliche
Atmosphäre
erleben.
Dieser
subjektive,
kurze
Eindruck
soll
und
wird
eine
Tierschutzorganisation,
die
Fundamentalkritik
an
jeder
Art
der
Tiershow
übt,
freilich
nicht
überzeugen.
Das
Publikum
in
der
Westfalenhalle
jedenfalls
reagierte
begeistert
auf
die
Show,
auch
auf die Equipe Pfeifer, die in diesem Jahr erneut atemberaubendes zeigte.
Den
Erwachsenen
hat
die
Show
hör-
und
sichtbar
gefallen,
die
Kinder
waren
erwartungsgemäß
begeistert
und
gaben
sich
jede
Mühe,
auch
noch
das
letzte
Plüsch-Pferd
vom
Merchandise
Stand
mit
nach
Hause
zu
nehmen.
Auch
wir
waren
positiv
überrascht,
wie
stimmig
die
„Grand
Moments“
der
letzten
Jahre
in
eine
neue
Geschichte
eingebunden
wurden.
Uns
hat
das
gelungene
Nebeneinander
von
rasanten
Showeinlagen
und
den
leisen,
poetischen
Momenten ausgesprochen gut gefallen.
Fazit:
Cavalluna
ist
auch
in
diesem
Jahr
ein
fantasievolles,
atemberaubendes
Erlebnis für Erwachsene und Kinder und allemal einen Familienausflug wert.