CRANGE macht GLÜCKLICH
Endlich wieder Cranger Kirmes
Tatsächlich
ist
der
alljährliche
„Cranger
Wahnsinn“
für
Touristen
und
Völkerkundler
(gibt
es
diese
Spezies
heute
noch?)
die
beste
Möglichkeit,
die
Menschen
des
Ruhrgebietes
kennenzulernen:
Hier
sind
sie
(fast)
alle.
Der
Bürgermeister
plaudert
mit
seinen
Bürgern,
der
Unternehmer
schleppt
seine
Geschäftspartner
auf
einen
Umtrunk,
kleine
Gangs
von
jungen
Männern
schielen
auf
vorbeiflanierende
Taschen
mit
den
damit
noch
verbundenen
zukünftigen
Ex-
Besitzern,
es
wird
gefeiert,
getanzt,
getrunken
und
eine
gute
Zeit
genossen
durch
alle
Generationen.
Während
die
einen
nicht
genug
von
den
Loopings
und
rasanten
Fahrten
bekommen
können,
sitzen
andere
lieber
in
den
Biergärten
und
begucken
sich
gegenseitig.
Man
lernt
sich
kennen
und
in
den
besten
Momenten
im
Cranger
Schmelztiegel
der
sozialen
Schichten,
Herkünfte,
Altersklassen
und
all
der
anderen
Dinge,
die
Menschen
sonst
so
oft
trennen,
wird
ein
wirklich
spannender
Zustand
von
Vielfalt
erreicht,
der
über
das
plumpe
Multikulti
–
Gleichheits
–
Täteräh
ohne
Raum
für
Fremdheit
und
Fremdeln,
das
derzeit
so
gerne
mit
Vielfalt
verwechselt
wird,
weit
hinaus
geht.
Das
ist
nicht
immer
nur
„schön“
und
wird
auch
nicht
„gemacht“,
sondern
passiert
einfach
so,
wie
es
im
Kleinen
auf
jedem
Dorf
beim
Schützenfest
geschieht,
zu
dem
das
ganze
Dorf
anrückt.
In
den
großen
Metropolen
gibt
es
hierfür
nur
weniger
Gelegenheiten,
zu
denen
sich
nahezu
„alle“
an
einem
Ort
treffen
können
&
wollen
und
meistens
(nein,
nicht
immer,
auch
nicht
auf
Crange)
erstaunlich
gut
miteinander
auskommen.
Die
Cranger
Kirmes
ist
als
echte
„Familienkirmes“
so
eine
Gelegenheit;
für
die
alljährlich
viele
Ruhrpottler
Urlaub
nehmen
und
nicht
selten
schon
lange
vorher
Euronen
zur
Seite
legen
und
darauf
sparen.
Da
das
Geld
hier
im
Ruhrgebiet
nicht
so
locker
sitzt,
wie
in
anderen
Regionen
des
Landes,
wird
auch
bei
den
Preisen
in
aller
Regel
im
Vergleich
zu
anderen
Volksfesten
nicht
übertrieben.
Neben
dem
Hauptkirmesplatz
gibt
es
zahlreiche
„Heckenwirtschaften“
in
den
Hinterhöfen
der
Anwohner: Urgemütlich.
Neben
den
Eröffnungs-
und
Abschlussfeuerwerken
ist
der
Festumzug
ein
Zuschauermagnet,
den
wir
Ruhrgesichter
leider
Jahr
für
Jahr
verpassen,
dafür
haben
wir
uns
intensiv
für
unsere
Leser
bei
der
diesjährigen
Eröffnungsfeier
und
anschließend auf dem Kirmestreiben umgeschaut.
Unser
Fazit
schon
an
dieser
Stelle:
Wer
noch
ein
paar
Groschen
(die
Älteren
erinnern
sich)
findet,
sollte
sich
das
Spektakel
keinesfalls
entgehen
lassen.
Wenn
das
Portemonnaie
etwas
flacher
ausfällt:
Der
Festplatz
ist
prima
mit
öffentlichen
Verkehrsmitteln
erreichbar
und
ein
Kirmesbummel
macht
auch
Spaß,
ohne
seine
Altersvorsorge an der Losbude zu lassen.
Unser
rasender
Reporter
vor
Ort
hatte
sich
im
Vorfeld
extra
in
die
Form
seines
Lebens
versetzt,
um
an
der
Boxbude
„Fight-Club“
das
Preisgeld
abzuräumen.
Wie
ärgerlich
für
ihn,
dass
ausgerechnet
in
diesem
Jahr
die
Bude
eine
Pause
einlegt;
unser
Reporter
musste
sich
danach
schwer
enttäuscht
durch
die
gesamte
Fressmeile
fräsen,
so
dass
er
jetzt
das
Gewicht
von
fünf
handelsüblichen
Talahons
aufweist
und
wohl
auch
im
nächsten
Jahr
nicht
mehr
für
einen
olympischen
Kampf
zur
Verfügung
steht…
Ausreden,
damit
kennt
er
sich
aus…
Das
ebenfalls
kurzfristig
abgesagte
Riesenrad
wurde
pünktlich
durch
ein
neues
ersetzt;
ansonsten
bietet
die
Cranger
Kirmes
an
den
11
Jahrmarktstagen
auch
in
diesem
Jahr
getreu
dem
Motto:
„Größer
als
Du
denkst“
viel
Altbewährtes,
aber
auch spektakuläre Neuerungen.
Bei
den
rund
50
Fahr-
und
Showgeschäften
zwischen
beschaulicher
Kirmesnostalgie
und
rasanter
Herumschleuder-Grenzbelastung
ist
für
jeden
etwas
dabei.
Das
neue
Riesenrad
wird
an
Größe
übertrumpft
durch
einen
neuen
71
Meter
hohen
Aussichtsturm
mit
Gondeln,
der
den
naheliegenden
Namen
„Look“
trägt.
Wer
nicht
nur
Höhe,
sondern
auch
Geschwindigkeit
sucht,
der
nimmt
im
ebenso
nagelneuen
„Chaos-Pendel“
Platz,
begibt
sich
ins
„Evolution“
(140
Km/h
bei
Kräften
bis
zu
4,5
G)
oder
übergibt
(nein,
nicht
sich,
sondern:)
sein
Leben
der
Verschraubung
von
Mama
Caramba.
Beschaulicher
geht
es
auf
den
rund
15
Fahrschäften speziell für Kinder zu.
Mittendrin:Maskottchen
Fritz,
das
Grubenpferd
mit
Helm
und
Kopflampe.
Ortsfest
in Bronze gegossen und stets agil im Plüschkostüm auf dem Festplatz zu finden.
Wer
heute
das
größte
Volksfest
in
NRW
besucht
und
alles
sehen
will,
der
muss
ca.
5
Kilometer
Frontfläche
auf
etwa
110.000
Quadratmeter
Grundfläche
abschreiten.
Dies
alles
entwickelte
sich
vermutlich
aus
einem
Kirchweihfest
mit
später
angegliedertem
kleinen
Pferdemarkt
für
Wildpferde
aus
dem
Emscherbruch,
zu
dem
sich
im
15.
Jahrhundert
ein
Jahrmarkt
gesellte.
Durch
die
Industrialisierung
und
den
Bergbau
verlor
der
Viehmarkt
an
Bedeutung
und
der
Jahrmarkt wuchs rasch zu einer überregionalen Attraktion.
Wir
Ruhrgesichter
jedenfalls
hatten
auch
in
diesem
Jahr
bei
unserem
Besuch
auf
dem
gelungenen
Volksfest
viel
Spaß
und
vergaßen
über
all
den
netten
Gesprächen
auf
der
Kirmes
gelegentlich
das
Fotografieren
und
dass
wir
schließlich nicht nur zu unserem Vergnügen vor Ort waren…
Startschuss
für
die
Kirmes
und
für
uns
war
die
offizielle
Eröffnungsfeier
in
der
Cranger
Festhalle
mit
dem
traditionellen
Faßanstich
und
dem
Ausruf:
„Piel
op
no
Crange!“
(Plattdeutsch:
Auf
nach
Crange!),
gefolgt
von
elf
Böllerschüssen.
Vanessa
Mai
als
musikalischer
Stargast
sang,
lächelte,
war
ganz
Profi
und
schaffte
es
es
mit
links,
das
Festzelt
zu
übernehmen.
Man
muss
Schlager-Pop
nicht
gut
finden,
aber
was
an
unsere
vom
kurz
vorher
stattfindenden
Rammstein
–
Konzert
noch
etwas
nachklingelnden
Ohren
dringen
konnte,
war
einfach
gut
gemachter
Pop
-
Schlager
am
genau
richtigen
Pop
–
Schlager
Ort
vor
dem
genau
dem
richtigen
Pop
–
Schlager
Publikum
zur
genau
richtigen
Pop
–
Schlager
Zeit.
Bei
wem
um
14
Uhr
zur
Cranger
Kirmes
nicht
die
Synapsen
bereits
glücklich
schunkeln,
der
hat
ohnehin
die
Kontrolle
über
sein
Leben
verloren
und
huch:
Wippte da unser Fuß etwa im Takt?
Fazit:
Die
schönste
Kirmes
des
Ruhrgesichter
Universums
und
für
alle
Leser
ohne
Kirmesphobie eine unbedingte Empfehlung!
Alle aktuellen Infos hier:
www.cranger-kirmes.de