Flic Flac X-Mas-Show
Feurige Weihnachten in Dortmund
Unsere
Ruhrgesichter
Artistik–Beauftragten
hatten
sich
erneut
unter
das
Premierenpublikum
geschlichen
und
für
unsere
Leser
einen
Blick
riskiert:
Dass
der
Besuch
der
X-Mas-Shows
für
viele
im
Publikum
zur
liebgewonnenen
Weihnachts-Tradition
geworden
ist,
wurde
bereits
bei
den
ersten
Gesprächen
im
Foyer
deutlich.
Überraschend
viele
Flic
Flac
“Wiederholungstäter”
fanden
sich
ein,
labten sich an den angebotenen Köstlichkeiten und nippten am Bierchen.
Auch
wir
waren
gespannt,
ob
die
Flic
Flac
Crew
die
im
Vorjahr
doch
erneut
sehr
hoch
gelegte
Latte
in
diesem
Jahr
überspringen
würde.
Tatsächlich
-das
können
wir
an
dieser
Stelle
vorwegnehmen-
wurde
ein
zauberhaftes
Potpourri
aus
internationaler
Spitzenakrobatik
und
wirklich
gelungener
Comedy
präsentiert,
garniert
mit
knackiger
Musik
und
etwas
Feuer,
damit
es
im
Ruhrpott-Winter
nicht
allzu kalt wird.
Dass
abseits
des
dramaturgisch
gut
zusammengestellten
Programms
auch
der
Rahmen
bei
Flic
Flac
stets
stimmt,
geht
im
Angesicht
der
Schwerkraft
trotzender
Artisten
schnell
unter,
bleibt
aber
erwähnenswert,
weil
es
einfach
nicht
selbstverständlich
ist:
Bei
der
Beschallung
wird
den
Publikumsohren
ein
knackiger,
glasklarer
Sound
geliefert,
der
auf
der
Heimfahrt
aber
bereits
nicht
mehr
weihnachtlich
in
den
Ohren
klingelt;
das
Lichtdesign
ist
durchgehend
herausragend,
die
Luft
im
Zelt
ist
gut
(o.k.,
die
Zeiten
von
Kamelfürzen
und
Raubtierdompteurangstschweiß
sind
auch
in
anderen
Zirkusarenen
hierzulande
weitgehend
vorbei,
aber
im
Flic
Flac
Zelt
kann
sich
das
Publikum
verzaubern
lassen,
ohne
ständig
über
„zu
warm-zu
kalt-zu
muffig-zu
unbequem“
nachzudenken.
Allein
bei
den
Mitmachnummern
von
Chantall
hätte
sich
der
eine
oder
andere
gerne
unter
dem
Sitz
verkrochen).
Auch
die
Mitarbeiter
rund
um
das
Hauptgeschehen
sind
durchgehend
freundlich
und
stressresistent,
großes
Lob
an
dieser
Stelle
für
das
Team.
All
dies
ist
alles
bekanntlich
andere
als
ein
Selbstläufer
und
fällt
dem
Publikum
meist
erst
dann
auf,
wenn
irgendetwas
nicht
funktioniert.
Flic
Flac
spielt
mittlerweile
an
sechs
Standorten
gleichzeitig,
ihren
Anfang
nahmen
die
anspruchsvollen
X-Mas-Shows
jedoch
vor
zwölf
Jahren
in
Dortmund:
Man
merkt
Flic
Flac
an,
dass
sich
die
Abläufe
über
die
Jahre
perfekt
eingespielt
haben.
Was gab es denn nun in diesem Jahr in Dortmund zu sehen?
Artsiom
Hauyrik
begeisterte
mit
einem
poetischen,
ausdrucksstarken
Auftritt
mit
seinem
Cyr-Wheel.
Das
Problem
bei
dieser
Art
von
Performance
ist:
Jeder
im
Publikum
hat
ähnliche
Darbietungen
bereits
mehrfach
in
TV
oder
auch
im
Zirkus
gesehen;
nun
kann
der
Artist
einen
draufsetzen,
indem
er
den
Auftritt
noch
feuriger
inszeniert
oder
versucht,
unerwartete
Elemente
in
den
Ablauf
einzufügen.
Letzteres
geht
beim
Cyr
Wheel
allerdings
nur
sehr
begrenzt,
Artsiom
Haurik
gelang
es,
diese
Grenzen
erfolgreich
auszureizen.
Fazit:
Großer
Sport,
grandios und sympathisch präsentiert.
Der
Flic
Flac
Dauergast
Romain
Vicente
brachte
das
Zelt
zum
Erbeben
mit
seiner
fulminanten
Schlagzeug
–
Show.
Unter
unseren
Musiker
–
Kollegen
ist
„Zirkus-Trommler“
ein
fieses
Schimpfwort,
doch
was
Romain
Vicente
da
zu
den
Acts
der
Kollegen
und
bei
seiner
Solonummer
vollbringt,
riss
das
Publikum
buchstäblich von den Socken.
Magus
Utopia
sorgten
für
magische
Alpträume
auf
höchstem
Horror-Niveau.
Großartige
Illusionen,
auch
die
Kinder
im
Publikum
fanden
es
toll.
Unser
sensibler
Hochseil-Reporter
vor
Ort
hätte
seinerzeit
in
dem
zarten
Alter
sicherlich
vier
Wochen
nicht
geschlafen
und
wäre
traumabedingt
später
Serienkiller
geworden,
die
heutigen
Kinder
sind
da
aus
Film-Fernsehen-YouTube
und
Schulhof
ganz
anderes
gewohnt;).
Das
Besondere
an
Magus
Utopia:
Da
standen
nicht
Bühnenmagier
vor
uns,
die
sich
ein
paar
Halloweenkostüme
aus
der
Garderobe
übergeworfen
hatten
und
die
ewig
gleichen
Zaubereien
nun
halt
Horror-Illusionen
nannten,
sondern
die
Show
war
frisch,
modern,
rasant,
schockierend
neu
und
absolut tödlich. Stark!
Was
wir
(und
der
Rest
des
rappelvollen
Flic
Flac
Zeltes
hör-
und
sichtbar
ebenfalls)
tausendmal
sehen
können,
war
der
in
diesem
Jahr
endlich
wieder
im
Rund
stehende
„Globe
of
Speed“,
in
dem
sich
die
Helldriver
waghalsige
Motorradstunts
abverlangen.
Nach
wie
vor
unfassbar.
Allein
für
diese
Nummer
lohnt sich der Flic Flac Besuch.
Jonathan
Young
überzeugt
an
der
Pole
Stange;
für
den
wirklich
gelungenen
Auftritt
galt
im
Wesentlichen
das,
war
wir
über
das
Cyr
Wheel
geschrieben
haben:
Die
Möglichkeiten
sind
begrenzt,
garniert
mit
Humor
und
tollen
Präsentationsideen
jedoch
ein
echter
Hingucker.
Die
Performance
kam
zurecht
sehr
gut
an
und
wir
versuchten
den
Beginn
des
Auftritts
noch
am
Abend
an
einer
Straßenlaterne
nachzustellen;
ein
Wunder,
dass
wir
diese
Zeilen
wieder
schmerzfrei tippen können.
Auch
bei
Christophe
and
Partner
(Trial
&
Freerunner)
kam
ein
Motorrad
zum
Einsatz,
für
uns
das
heimliche
Highlight
des
gesamten
Abends:
Großartig
und
wild.
Li
Zhenyu
vollbrachte
beeindruckende
Handstandakrobatik
und
Donial
Kalex
jonglierte
grandios.
Publikumsliebling
Alan
Silva
(Strapaten)
und
LIFT
(Lift Voltige) rundeten das fulminante Programm ab.
Bei
den
Nummern
funktionierte
nicht
alles,
einiges
ging
geplant
schief,
anderes
ungeplant: Auch das gehört zum Zauber echter Live – Unterhaltung.
Durch
das
Programm
führte
die
manchmal
hinreißende,
oft
auch
mitreißende,
aufreißende,
wegreißende
und
abreißende
Chantall
,
die
mithilfe
von
einer
völlig
freiwilligen
Person
aus
dem
Publikum
die
Lacher
all
jener
auf
ihrer
Seite
hatte,
die
froh
waren,
dass
es
sie
diesmal
nicht
getroffen
hat.
Tatsächlich
war
das
rasend
komisch,
zumal
Chantall
eben
nicht
nur
lustig
ist,
sondern
zahlreiche
weitere
Talente
mit
ins
Flic
Flac
Zelt
brachte.
Warum
es
bei
ihr
kein
Problem
ist,
wenn
sie
einem
Zuschauer
auf
den
Hintern
„klatscht“,
bei
anderen
Geschlechtsvorzeichen
jedoch
mutmaßlich
ein
mittlerer
Weltuntergang
wäre,
darf
gern anderswo diskutiert werden.
Das
Duo
Avital
trotzte
mit
unfassbarer
Körperbeherrschung
den
Gesetzen
der
Schwerkraft am Trapez: Ein Traum unter der Zeltkuppel.
Die
Puyang
Truppe
betätigten
sich
als
Sportcar
Runners:
Um,
auf
und
unter
einem
gelben
Sportwagen
zeigten
zehn
Artisten
ihre
actiongeladenen
Stunts.
Das
war rasant, begeisternd und frisch inszeniert. Klasse!
Wo
bleibt
denn
nun
die
typische
vernichtende
Kritik
der
Ruhrgesichter-Miesepeter
und
-Besserwisser
oder
gab
es
tatsächlich
nichts
auszusetzen
an
der
diesjährigen
Flic
Flac
Edition?
Im
Regelfall
finden
wir
bei
jeder
Veranstaltung
etwas,
dass
uns
massiv
stört;
das
war
bei
der
zwölften
Flic
Flac
X-Mas-Show
jedoch
nicht
der
Fall.
Natürlich
konnten
uns
die
Artisten
unterschiedlich
stark
begeistern,
das
ist
zum
einen
Geschmackssache,
zum
anderen
schon
auch
eine
Frage
unterschiedlicher
Qualität,
die
aber
im
Flic
Flac
-
Gesamtpaket
nicht
geeignet
ist,
den
Genuss
zu
schmälern.
Auch
ein
paar
sehr
flache
Witzchen
und
Kommentare
verpufften
zurecht
im
Rund,
das
störte
aber
nicht
weiter
angesichts
der
fantastischen
Leistung der Akteure.
Was
wir
tatsächlich
verbesserungswürdig
finden:
Die
Acts,
das
Herzstück
der
Shows,
sind
zum
Beispiel
auf
der
Flic
Flac
Website
deutlich
unterrepräsentiert;
der
Besucher
erfährt
also
im
Vorfeld
und
auch
am
Abend
selbst
nichts
bis
wenig
über
die
Künstler.
Dieser
Kritikpunkt
ist
uns
tatsächlich
im
Vorjahr
und
auch
dieses Mal mehrfach bei Gesprächen mit anderen Besuchern genannt worden.
Fazit
:
Das
begeisterungsfähige,
gute
Publikum
in
Dortmund
erlebte
einen
fulminanten
Abend
und
auch
wir
können
den
Besuch
uneingeschränkt
empfehlen
und
bleiben
nur
knapp
unter
einem
Besuchsbefehl
an
unsere
werte
Leserschaft.
Wer
das
Spektakel
in
diesem
Winter
noch
erleben
möchte,
der
hat
noch
bis
zum
07.01.2024
die
Gelegenheit
dazu.
Es
lohnt
sich,
es
warten
zweieinhalb
Stunden
beste Unterhaltung.
Tickets und alle aktuellen Informationen unter:
www.flicflac-dortmund.de