Hollywood Vampires
Live in Oberhausen
Namensgebend
für
die
Band
war
ein
„Promi-Trinker-Club“
auf
dem
Sunset
Boulevard
in
Los
Angeles,
dessen
Mitbegründer
Alice
Cooper
in
den
1970er
Jahren
war.
Der
Fama
nach
fragte
Johnny
Depp
eines
Tages
Alice
Cooper,
ob
es
den
Club
noch
gibt.
Seine
eigene
Aufnahmeprüfung
bestand
dann
darin,
ein
Mitglied
des
Clubs
unter
den
Tisch
zu
trinken.
Offenbar
meisterte
Depp
diese
harte
Prüfung
und
vereinbarte
noch
in
der
gleichen
Nacht
mit
Cooper,
eine
Band
zu
gründen.
Alice
Cooper
dazu:
„Am
Anfang
ging
es
uns
darum,
unsere
in
den
Siebziger
Jahren
verstorbenen,
trinkfesten
Freunde
zu
ehren:
Jimi
Hendrix,
John
Bonham,
Jim
Morrison
und
all
die
anderen.
Deshalb
stellten
wir
2015
eine
Kneipenband
zusammen.“
Nach
zwei
Studioalben
und
-pünktlich
zur
aktuellen
Tour-
einer
Live
CD
vom
Rock
in
Rio
Konzert
vor
über
100000
begeisterten
Fans
im
Gepäck
verließen
die
Bandmitglieder
ihre
Villen
und
Mr.
Depp
nach
weitgehend
auskurierter
Knöchelverletzung
–allerdings
noch
mit
Bein-Orthese-
seine
Bahamas-Insel,
um
im
Rahmen
ihrer
großen
Europa
und
USA
Tournee
ins
dunkle,
pulsierende
Herz
des
Ruhrgebietes
vorzudringen:
Die
rund
11000
Fans
in
der
gut
gefüllten
Rudolf
Weber
Arena
in
Oberhausen
waren
bereit
für
knackige
Coverversionen und die Eigenkompositionen der us-amerikanischen Band.
Zunächst
enterte
jedoch
das
Berliner
Trio
„Circus
Electric“
die
Bühne
mit
ihrem
kernigen
Rock
́n
́Roll
-
Soul
–
Blues
-
Crossovermix,
der
-technisch
versiert
vorgetragen-
erfrischend
unmodern
klang:
Kein
Schnick,
kein
Schnack,
einfach
gute, handgemachte und kraftvolle Musik. Gute Arbeit, die Herren!
Als
schließlich
die
Hollywood
Blutsauger
nebst
Mitstreitern
mit
I
Want
My
Now
auf
die
Bühne
flatterten,
kannte
das
Publikum
erwartungsgemäß
kein
Halten
mehr.
Die
Band
fackelte
ein
großartiges
Rockspektakel
ab:
Raise
the
Dead,
Eighteen
und
natürlich
„The
Boogieman
Surprise“
wurden
in
den
Menge
geblasen.
Depp,
der
in
einem
alten
Interview
verraten
hatte,
dass
er
eigentlich
schon
immer
Rockstar
werden
wollte,
dürfte
dieser
Tage
manches
Mal
innehalten
im
Konzert
und
sich
denken:
„Ja,
genau
hier
will
ich
sein.“
Und
das
merkte
man
ihm
und
seinen
Mitstreitern
auch
in
Oberhausen
zu
jeder
Zeit
an.
Depp
wirkte
sehr
authentisch
auf
der
großen
Bühne
in
Oberhausen,
manchmal
sogar
überraschend
zurückhaltend
und
lieferte
als
Gitarrenheld
tatsächlich
überaus
solide ab. Seine Ansagen blieben Depp-typisch herbtrocken und speziell.
Sein
Teamkollege
Joe
Perry
ist
sicherlich
nicht
nur
ein
sehr,
sehr
guter
Saitenhexer,
sondern
auch
einer
der
lässigsten
Gitarristen
auf
diesem
Planeten.
Der
ewig
lebende
und
niemals
alternde
Großmeister
Alice
Cooper
geisterte
gefühlt
auf
jedem
Quadratzentimeter
der
Bühne
gleichzeitig
herum,
schwang
das
Szepter
und
die
Massen
tanzten,
so
weit
es
die
Wärme
und
der
Sauerstoffgehalt
des Brutkastens der Arena zuließen.
Musikalisch
bekam
das
begeisterte
Publikum
genau
das,
was
es
bestellt
hatte:
Auf
höchstem
Niveau
technisch
versierten,
echten
Rock:
Dreckig,
voller
Geschichte
und
Geschichten,
abgründig,
stampfend,
manchmal
sogar
leicht
dahingleitend,
aber
immer
zielgenau,
schnörkellos
und
auf
die
Zwölf.
Von
My
Dead
Drunk
Friends
über
People
Who
Died
bis
zum
fulminanten
Walk
This
Way
und
natürlich
School's
Out
in
der
Extended
Maxi
Version
(die
Älteren
unter
unseren
Lesern
werden
sich
erinnern,
was
das
sein
könnte):
Präzision,
ein
Timing,
von
dem
Lars
Ulrich
nur
träumt,
lässiges,
aber
akkurates
Gitarrenspiel,
die
raumgreifende
Präsenz
und
unverkennbare
Stimme
von
Alice
Cooper,
dessen
wache
Blicke
ständig
durch
das
Publikum
geisterten:
Das
gefiel
nicht
nur
den
Fans
ganz
vorn
im
„Golden
Circle“
–
Bereich
(nein,
nicht
die
Row
Zero),
der
sich
näher
an
der
Bühne
befand
als
die
normalen
Stehplätze.
Echtes
Highlight
an
diesem
an
Höhepunkten
nicht
eben
armen
Abend:
Die
von
Johnny
Depp
gesungene
„Heroes“-Hommage.
Ansonsten
schien
sich
Johnny
Depp
auf
der
Bühne
völlig
selbst
zu
genügen,
er
spielte
konzentriert
und
teils
-wenn
es
denn
zum
Genre
passen
würde-
fast
meditativ
seine
Gitarre
und
schien
dabei
vollkommen
eins
mit
sich,
der
Band,
der
Musik,
Oberhausen
und
den
sieben
Weltmeeren.
Das
hingerissene
Publikum
begleitete
die
Band
auf
einer
gut
neunzigminütigen,
ohrwurmträchtigen
Reise
durch
die
Geschichte
des
Rock:
Interpretationen
bekannter
Songs
anderer
Künstler
(was
die
Hollywood
Vampires
zur
wahrscheinlich
bestbezahlten
Coverband
dieses
Universums
machen
dürfte),
Hits
aus
dem
jeweiligen
Repertoire
der
anderen
Bands
der
Vampire
und
nicht
zuletzt
die
eigenen
Hollywood
Vampires
Kompositionen.
Der
Befehl
der
Ruhrgesichter:
Wer
ehrlichen
Rock
liebt,
darf
die
Vampires
nicht
verpassen
und
möge
versuchen,
noch
zu
seinen
Lebzeiten
diesem
Spektakel
beizuwohnen.
Ansonsten
muss
er
halt
später
bei
dieser
„Supergroup“
vorbeischauen.
Eine
große
Show,
eine
Band,
die
sicht-
und
hörbar
liebt,
was
sie
tut,
authentische
Rockmusik:
Das
waren
die
Zutaten,
die
diesen
Abend
erinnerungswürdig
machen.
War
das
Rock
́n
́Roll?
Hell,
yeah!
Anmerkung unseres larmoyanten Lichtbildners vom Dienst :)
:
Wir
konnten
die
ersten
drei
Songs
aus
dem
Bühnengraben
heraus
fotografieren
und
freuten
uns
mit
den
Fotografenkollegen
anderer
Medien
darüber,
dass
ein
gut
gelaunter
Alice
Cooper
sich
sehr
„fotografenfreundlich“
gab
auf
seiner
Bühne.
Leider
starb
bei
Song
Nummer
drei
unsere
Speicherkarte
einen
schnellen,
aber
schmerzhaften
Tod,
konnte
weder
gelesen
noch
beschrieben
werden
und
schrie
nach
Formatierung.
Für
eine
Zweitcam
war
es
zu
spät,
Umschalten
auf
die
vorhandene
Speicherkarte
2
funktionierte
nicht,
so
dass
wir
mit
Grausen
und
ohne
abrufbares
Bild
den
Graben
verließen.
Das
hatten
wir
noch
nie,
aber
für
jedes
Missgeschick
ist
irgendwann
das
erste
Mal
im
Leben.
Danach
haben
wir
alles
versucht,
Steckplatz
gewechselt,
die
Karte
in
diverse
Endgeräte
gestöpselt…
nix.
Schließlich
vergruben
wir
sie
über
Nacht
in
geweihter
Erde,
tanzten
mit
den
örtlichen
Vampiren
im
Mondlicht,
badeten
die
Speicherkarte
in
einer
Badewanne
voll
Blut
und
konnten
so
doch
noch
ein
paar
wenige
Fotos
rekonstruieren...
Die
vollständigen Ergebnisse finden sich hier im Beitrag.