Ein Interview mit der Fantasy-Folk Sängerin Joran Elane über
Träume, Freiheit und ihr aktuelles Album.
Viele Leser kennen Joran Elane bereits seit mehr als einem Jahrzehnt als Sängerin der Folk – Band ELANE aus dem Sauerland. Nun hat sie sich das erste Mal alleine in das Land Glenvore aufgemacht und erfreut uns mit ihrem ersten Solo Werk:„Weit hinter den Bergen des Nebels liegt das Land Glenvore, wo der Wind noch in den Baumkronen singt und man noch Elfen und andere Wesen erahnen kann. Wo Träume noch nicht vergessen und die Feuer nicht erloschen sind. Da wo die Wasser ewig fließen. Wohin wissen nur sie selbst, aber eines ist sicher… es wird ein guter Ort sein.“ Bei diesen Worten lässt sich bereits erahnen, wo die musikalische Reise hingeht, auf die Joran Elane den Hörer auf ihrem aktuellen Album mitnimmt. Die englischen und deutschen Texte werden von allerhand Bewohnern aus dem sagenhaften Land Glenvore bevölkert, viele von ihnen könnten ihren Lebensunterhalt auch als Darsteller in der „Herr der Ringe“ Trilogie verdienen:„Tief, so tief im WaldAn fast vergess’nem OrtDie Lichtung voller SilbergrasDort findest Du leicht ihr VolkSie tanzen dort freiIm güldnen GewandDie Elfen des Waldes im Lichterschein…“Die Multi-Instrumentalistin und Sängerin Joran Elane bekam für das Glenvore Projekt Unterstützung von Anton von Schwaneck (Minnepack), dessen angenehmer Gesang mit der facettenreichen Stimme Joran Elanes wunderbar harmoniert, so dass uns mit dem Album einige beeindrucke Duette geschenkt werden. Der musikalische Raum wird durch die Vielzahl der einsetzten Instrumente und der sehr satten, aber ausgewogenen Produktion für die Verhältnisse solch „leiser“ Musik meist sehr stark gefüllt, darüber entfaltet sich, immer wieder auch mehrstimmig, der Gesang. Die Zerbrechlichkeit und In-Sich-Gekehrtheit der Musik mit einer solch reichhaltigen Instrumentierung und derart fetten Produktion auf einen Silberling zu retten, das ist schon eine Kunst für sich. Auch wenn Weihnachten gerade vorüber ist, äußere ich an dieser Stelle einen Wunsch: Wenn ich mir vorstelle, dass Joran Elane und Anton von Schwaneck tatsächlich eines Tages gemeinsam live auftreten sollten, dann wünsche ich mir als Ergänzung zu der opulenten Studioproduktion einen großen Kontrast in Form eines Live-Albums: Leise, zurückgenommen, minimalistisch instrumentiert, puristisch. Dafür würde ich auch nach Glenvore kommen und Stockbrot für das gemeinsame Lagerfeuer mitbringen. Was zunächst wie eine Kritik klingt, sich dann allerdings als das größte Lob entpuppt, das wir einem musikalischen Werk machen können: Das Solowerk von Joran Elane fordert nichts ein vom Zuhörer. Die Musik lässt sich problemlos nebenbei hören, zum Beispiel während man in einem Tolkien Buch schmökert, sie zwingt weder zum tanzen noch fordert sie dazu auf, wenigstens mit dem Fuß zu wippen, sie belästigt nicht ungefragt mit einem Ohrwurm (nein, der Sommerhit 2015 findet sich nicht auf diesem Album) oder lässt uns unsere Umwelt mit diversen Mitsingversuchen traktieren. Die Musik ist einfach da, scheint sich selbst zu genügen und rauscht wie ein klarer Gebirgsbach an einem warmen Sommertag am Hörer vorbei. Sie fordert nichts. Doch der Zuhörer, der bereit ist tiefer einzutauchen in dieses musikgewordene Land Glenvore, der findet eine Fülle an musikalischem Esprit, gesanglicher Finesse, handwerklichem Können und klanggewordener Kreativität vom Feinsten. Es gibt immer neues zu entdecken; für den optimalen Genuss empfehlen die Elfen des Waldes die Nutzung eines Kopfhörers. Es gibt noch eine dritte Art, Freude mit diesem Album zu haben: Der Hörer kann sich einfach auf den Fluss aus verzauberten Klängen und sagenhaften Geschichten legen und sich treiben lassen, sich auf und davon träumen. Dabei weiß der Hörer zu jedem Zeitpunkt, dass er sich der warmen und vielfältigen Stimme Joran Elanes getrost anvertrauen kann und sie ihn sicher und wohlbehalten in das Land Glenvore führen wird. Joran Elane ist mit GLENVORE ein außergewöhnliches und großartiges musikalisches Kleinod gelungen, das wir jedem Musikfreund mit romantischer Ader hiermit eindringlich ans Herz legen. Grund genug für uns, Joran Elane zum Interview zu bitten.RG: Deine Texte sind erfüllt mit allerhand fabelhaften Wesen vom Elf bis zum Hobbit und viel ursprünglicher Natur. Deine Musik und vor allem Deine im wahrsten Sinne des Wortes zauberhafte Stimme (ver-)führen den Hörer augenblicklich in das Land Glenvore. Mache mal eine Ortsangabe für GOOGLE Maps: Wo liegt dieses Glenvore :-)? JE: Man findet es wahrscheinlich genau so gut wie Andor oder Mittelerde auf eine normalen Landkarte: nämlich gar nicht :-). Es ist eher eine Anderswelt zu der man -oft in der Natur- fast unbemerkt gelangen kann. „Weit hinter den tiefen Wäldern“ soll es liegen…RG: Bist Du ein Wesen von dort? Im Ernst: Es ist bei Deinen Bilder, Texten und der Musik offensichtlich, dass es Dich in eine andere Welt, vielleicht in die Anderswelt zieht. Ist Glenvore ein Oberbegriff, unter dem Du alles zusammenfasst, was irgendwie mit Elfen, Zwergen und Hobbits zu tun hat oder hast Du sehr konkrete Vorstellungen von dieser Welt?JE: Ich bin ein relativ normaler Mensch, aber wie so viele andere schlüpfe ich sehr gerne in eine leicht andere Rolle, die natürlich auch mit meinem normalen Charakter vieles gemeinsam hat. Elfen oder Elben und Hobbits gibt es in Glenvore schon. Zwerge kommen neuerdings eher aus dem Umfeld, sind aber immer willkommen. Genau wie es den Tannhäuser als Person dort nicht gibt. Es handelt sich um eine Geschichte, die man gerne an Lagerfeuern singt.RG: Wie sieht Glenvore aus? Ist es eine ideale Welt? Eine Utopie? Ein Gegenentwurf zu unserer Welt? Oder ist Glenvore überall?JE: Glenvore ist eine Welt in die man abtauchen und sich hineinträumen kann. Vielleicht kann man, wenn man sich darauf einlässt einen allgegenwärtigen Hauch davon spüren. Ja es ist eine Art ideale Welt in der gutherzige Menschen im Einklang mit der Natur leben. RG: Gibt es eine übergeordnete Botschaft, die Du durch Deine Kunst vermitteln willst?JE: In meinen Liedern geht es sehr häufig darum, dass man an sich und das Gute glauben soll, auch wenn der Weg noch so schwer scheint. Die Kernaussage ist fast immer sehr positiv. Die Stücke haben so oft etwas Erhellendes. Oft geht es auch um Liebe.RG: Was können wir von Glenvore lernen?JE: Vielleicht dass sich jeder ein gewisse Fülle oder ein eigenes Königreich für sich selbst erschaffen und erhalten kann. Dass man immer an seine Träume glauben soll.RG: Vermisst Du „Dein“ Sauerland? (Jetzt nur nichts falsches sagen, wir haben viele Leser aus dem Sauerland…, by the way: hast Du einen Lieblingsort in der sauerländischen Natur, den Du ja jetzt als Auswandererin verraten kannst? )JE: Vor allem die oft mystische wald- und wiesenreiche sauerländer Landschaft ist wunderschön. Land der tausend Berge sagt man doch :-). Vor allem die vielen Seen und Wälder finde ich sehr toll. Wohin es mich verschlagen hat, ist es auch nicht weniger schön. Ich habe die tausend Berge gegen die Alpen getauscht.RG: Ist es nicht schwer, eine Band wie Elane über so große Entfernung am Leben zu halten? Oder ist das dank Dropbox und Co. heute problemlos?JE: Das meiste läuft tatsächlich über das Internet. Funktioniert zum Glück sehr gut. Bandfotoshootings, oder Videodrehs sind hingegen leider sehr schwierig zu organisieren. Keine leichte Situation, aber wir machen das beste draus.RG: Ist Dein Solo Album und der Beginn Deiner Solo Karriere gleichzeitig das Ende von Elane?JE: Ich wollte einfach mal Stücke alleine rausbringen. Vor allem, weil ich sehr viele Ideen hab‘ und ein Tempo, das nicht zu dem „Elanetempo“ passte. Es hat ja doch jeder inzwischen viel mehr Zeit in Job und Privatleben zu investieren als noch vor 10 Jahren. Elane gibt es natürlich noch und wir arbeiten schon am neuen Album. Da 2014 auch ein Jahr voll neuer Freundschaften für uns war, zum Beispiel mit Michael Menzel, dem Mastermind hinter dem Fantasy –Brettspielerfolg „Die Legenden von Andor“, durften wir für den zweiten Teil der Reihe, "Die Reise in den Norden", den Soundtrack komponieren. Ein besonderes Erlebnis! Den Soundtrack kann man sich übrigens kostenlos downloaden:http://legenden-von-andor.de/bonus-material/soundtrack-into-the-north/RG: Ist Mystic-Folk die Art von Musik, die Du auch selbst privat bevorzugst oder verbirgt sich hinter der warmen Stimme in Wahrheit ein Heavy Metal Fan?JE: Ich höre alles Mögliche (auch Metal :-)), aber der Schwerpunkt liegt schon im keltischen Folk. Für unsere Musik wähle ich meistens das orchestrale Folkgewand. Die Sprache der Musik kann auch im Metalbereich sehr ähnlich sein.RG: Was sind aktuell die Favoriten in Deinem CD Player?JE: 2 Steps from hell und Iridio.RG: Hättest Du auch Lust, andere Musik zu machen, lauter, leiser, klassischer oder moderner…?JE: Das kommt öfter mal vor, dass man mal etwas ganz anderes machen möchte. Zum Glück spielen bei Elane immer so viele Stile zusammen, dass man hier auch ruhig mal abweichen kann. Da wird es auf der neuen CD auch einige Überraschungen geben.RG: Wirst Du mit Deinem Solo Material auch Konzerte spielen, vielleicht sogar auf Tour gehen?JE: Momentan ist aus verschiedenen Gründen nichts geplant. Langfristig könnte ich mir aber etwas in der Richtung vorstellen.RG: Ich habe Dich mit ELANE zwei Mal live gesehen, bei beiden Konzerten war das Publikum sehr gemischt. Kannst Du das so bestätigen, dass es DEN „typischen Fan“ Deiner Musik nicht gibt?JE: Wirklich? Wo denn? RG: Vor ungefähr hundert Jahren habe ich Euch beim WGT in Leipzig gesehen und –das ist noch gar nicht so lange her- in Meschede im Sauerland. Und, gibt es DEN typischen Fan?JE: Ich glaube dass der „typische“ Fan eher ruhig und introvertierter ist. Ebenso wie ich/wir auch. Typische „Gewandungssäufer“ oder lautere Fans kommen uns selten unter ;) Viele hören unsere/meine Musik sehr gerne, wenn sie kreativ arbeiten oder auch in ruhigeren Stunden.RG: ELANE ist auch mit „Dornenreich“ getourt: Ist das nicht ein völlig anderes Publikum, das angesichts Eurer Musik vielleicht etwas gefremdelt hat?JE: Das habe ich auch gedacht, aber es wurde mir mehrfach bestätigt, wie toll wir zusammen passen. Ebenso war ich sehr überrascht, dass die lieben Dornenreicher uns auf Tour eingeladen haben ;). Scheinbar ist die Sprache, die wir mit der Musik sprechen, sehr ähnlich. Dornenreich höre ich zum Beispiel auch gerne.Es ist so, dass man als Musiker oft nicht genügend Abstand zu seiner Musik hat, um sowas objektiv einschätzen zu können. RG: Du bist ja eigentlich Diplom Multimediadesignerin, bist jedoch schon ewig selbstständig mit Deiner Musik, Deinen Texten, Deinen Bildern und Designs. Ich vermute, dass Du -obwohl Du mit ELANE eine ganze Reihe Alben veröffentlicht hast, viel getourt bist und Dir eine treue Fanschar erspielt hast- trotzdem noch kein Schloss am Meer hast, oder? Ist die Festanstellung beispielsweise in einer Werbeagentur nie eine Option für Dich gewesen? JE: Nein zu einem Schloss reicht es noch nicht ;). Ich bin mir da ganz treu. Es sind auch nur die fantastischen Arbeiten auf meiner Website zu sehen (http://www.joran-elane.com/Design). Es gibt auch „normalere“ Aufträge.Tonnenweise Geld ist auch nicht alles, das haben wir ja auch im 3. Hobbitteil lernen dürfen ;). So mache ich das, was ich liebe. Wer kann das schon von seinem Job behaupten?RG: Sind Freiheit und Fantasie heute nur noch in Glenvore möglich, oder hast Du einen Tipp für uns, wie wir uns einen authentischen Freiraum bewahren können?JE: Ich glaube, dass man sich durch eine gute Einstellung und Zeit für sich Freiheit und Fantasie erhalten kann. Das muss man allerdings trainieren und das vergesse ich selbst ab und zu ;).RG: Deine Bilder beschäftigen sich mit Mythologie, Fantasie und anderen Welten. Bist Du besonders von einer bestimmten Mythologie inspiriert? JE: Ich finde vor allem die keltische Mythologie inspirierend.RG: Im Folk Bereich tummeln sich zahlreiche sogenannte Pagan-Folk Bands, die ihr wie auch immer geartetes „Heidentum“ (der Begriff ist nicht immer gern gehört) über die Musik transportieren und denen man mehr oder minder abnimmt, dass sie dies auch leben (beispielsweise Omnia, oder in gewissem Maße auch Faun…). Hast Du diesbezüglich Ambitionen bzw. fühlst Du Dich von den verschiedenen „heidnischen“ Strömungen inspiriert? JE: Auch das Pagane bzw. Magische finde ich inspirierend und interessant. Aber ich würde mich eher als spirituell ungebunden bezeichnen. ;) RG: Mit FAUN bist Du mit ELANE –soweit ich informiert bin- auch schon getourt, richtig?JE: Richtig.Wir haben die Bühne einige Male geteilt.RG: Wie beobachtest Du die Entwicklung der Faune von der Mittelaltermarkt Band zu ihren Auftritten bei Carmen Nebel und zotigen Trinklied - Duetten mit Santiano?JE: Wenn es sich für sie richtig anfühlt, sollen sie es probieren. Grundsätzlich spricht ja das erste zur weiteren Verbreitung nichts dagegen. Santianoduette wird es bei J.E. nicht geben ;). Dafür ist so ein Soloprojekt ja da. Man tut nur das, was sich richtig anfühlt und zwar fernab vom großen Kommerz und Hiterwartungen. Ich habe mich ja ganz bewusst gegen das alles entschieden. Natürlich verkauft man ohne Vertrieb auch weniger und erreicht weniger Menschen aber erstmal probiere ich das so aus, denn dieser Kommerz nervt schrecklich. Wo bleibt die Liebe zur Kunst?RG: Wäre das auch etwas für Dich? Joran Elane bei WDR 4 oder Radio Melodie zwischen Udo Jürgens und Helene Fischer?JE: Das wäre mir eigentlich egal. Vielleicht entdeckt der ein oder andere Hörer noch eine weitere Facette seines Geschmacks. Viele wissen ja nicht, dass sie es gut finden würden. Es erreicht eben nur wenige.RG: Was sind Deine Träume, wo soll es mit der Musik noch hingehen mit Dir? JE: Ich lasse mich treiben und mache das was mir Spaß macht und was direkt vor mir liegt.RG: Was gibt es Neues und was sind Deine nächsten Pläne?JE: Wie gesagt, das neue Elanealbum und evtl. ein Gastprojekt auf das ich sehr gespannt bin. Außerdem sind wir froh und glücklich, dass wir mit der Alive AG einen starken neuen Vertriebspartner für uns gefunden haben, so dass Ihr die letzten drei ELANE-Alben endlich wieder überall erwerben könnt.RG: Du hast mal gesagt, dass ELANE eine sehr einzigartige Energie hat, die jedoch kanalisiert und geerdet werden muss. Was hast Du damit gemeint? Trifft das auch auf Dein Solo Projekt zu?JE: Ja. Solche Unternehmungen können einen ganz schön verrückt machen, wenn man sich zu sehr reinsteigert und soviel Arbeit (ist es nun mal auch) allein bewältigen muss. RG: Wie schreibst Du Deine Musik: Fliegen Dir nahezu fertige Songs zu, die dann etwas ausgearbeitet werden oder bist Du eine Tüftlerin, die sich manche Idee über Monate und manchmal Jahre immer wieder vornimmt, bis endlich ein Song daraus wird und nach dem CD Release noch tausend Ideen hat, was man noch ändern könnte….?JE: Das variiert oft. Manche Songs schreiben sich von selbst, an manchen baut man ewig rum bis sie fertig sind. Eigentlich bin ich aber mit den „Glenvore“songs 100%ig zufrieden. Ein Stück hat es zum Beispiel nicht auf die Glenvore-CD geschafft. Da überlege ich bis heute noch, was nicht ganz stimmt. Aber so hat man vielleicht schon mal was für die kommende CD ;). RG: Erst der Text oder erst die Musik? Komponierst Du an der Gitarre oder am Keyboard/Rechner?JE: Meistens an der Gitarre aber manchen Songs wie z.B. Storm sind als Entwurf am Rechner entstanden.RG: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Anton von Schwaneck? JE: Er ist ein lieber, inspirierter und talentierter Freund von mir. Übrigens war er auch mal „nur“ ein „Elanefan“. Wir haben eigentlich auch noch weitere Umtriebigkeiten vor.RG: Es finden sich einige deutschsprachige Songs auf Deinem Album. Ist es schwieriger, eine „heimelige“ Atmosphäre in der etwas härteren deutschen Sprache zu erschaffen? JE: Eigentlich nicht. Es ist eine schöne Sprache. Zu manchen Songs passt englisch aber einfach besser als deutsch.RG: Ein persönliches Anliegen: Wie schaffst Du es, dass Du aus all diesen verdächtig süßen Zutaten (von der Instrumentierung bis zu den Themen der Texte) keinen fürchterlichen „Heile-Welt-Kitsch“ köchelst, sondern dass Deine Musik stets auf eine sehr eigene Art zwar warm, aber trotzdem weitgehend kitschfrei und authentisch gefühlvoll bleibt, sowohl zum Nebenbei- als auch zum Hinhören geeignet. Manches klingt sakral, einiges sehr geerdet, dann breitet die Musik wieder die Flügel aus und entzieht sich jedem Zugriff und alles ist umwoben mit einem Hauch Melancholie, die Dich auch bei Deiner Bühnenpräsenz trotz aller Offenheit und Fröhlichkeit stets zu begleiten scheint. Lange Einleitung mit Komplimenten gespickt, kurze Frage: Wie machst Du das? Ist das ein Trick? Ein Handwerk? Eine Gabe? Zauberei am Ende gar?JE: Ich weiß nicht. Ich würde es sogar keinem übel nehmen, wenn es jemand zu kitschig findet. Mir gefällt dieses folkig-leicht Verwunschene einfach am besten.Gerade, weil es so gut zum Inhalt passt. Ein bisschen episch darf es auch sein. Es passt einfach und zu gewissen Stimmungen passt die Musik ja auch. Es entsteht einfach so.RG: Zurück nach Mittelerde: Wie bewertest Du den Versuch das Büchlein „Der Hobbit“ auf möglichst viele Kinofilme aufzuteilen? JE: Es gibt einige Szenen und auch Musikstücke im Hobbit, die ich sehr mag. Andere wirken auf mich fremd und nicht zum Film passend. Also ambivalent. Der Herr der Ringe hat mich verzaubert und mir viel besser gefallen. Der Hobbit nimmt mich leider einfach nicht so voll und ganz mit.RG: Wenn Peter Jackson morgen bei Dir klingelt mit seiner Film - Crew und fragt: „O.k., welches Buch sollen wir als nächstes verfilmen?“ Was sagst Du ihm?JE: Das Silmarillion ist glaube ich im Gespräch. Ich habe es allerdings noch nicht gelesen. Ist nur zu hoffen, dass wieder mehr zum HDR-Spirit gefunden wird.RG: Den Track STORM hast Du mit Lady Morte eingesungen. Wie war die Zusammenarbeit? Kennt Ihr Euch bereits länger oder hat da ein findiger Manager ein Duett vorgeschlagen?JE: Manager? ;) Gibt es nicht in Glenvore. Wir waren in Kontakt und da ich Trobar de Morte ganz großartig finde, kam es so sehr schnell und spontan zu der Idee. Das Ergebnis hat mich begeistert. Sie ist eine sehr nette Person und man fühlt sich mit Fantasy-Bands auch im Ausland (hier Spanien) oft direkt verbunden. Bitte hört auch mal bei Trobar de Morte rein: http://www.trobardemorte.com/RG: Danke für Deine Zeit.JE: Vielen Dank für das ausführliche Interview ;).Mehr über und von Joran Elane:www.joran-elane.comwww.elane-music.com