RuhrGesichter Vom 15. März bis zum 30. Dezember 2024 ist im Gasometer Oberhausen nach dem fulminanten Erfolg von „Das zerbrechliche Paradies“ eine beeindruckende neue Schau zu sehen: „Planet Ozean“. Wir Ruhrgesichter durften bereits einen Tag vor Ausstellungseröffnung im Rahmen der Pressekonferenz einen Blick in die Tiefsee werfen.

Planet Ozean                                                          

Die neue Ausstellung im Gasometer Oberhausen

Die   Ausstellung   beeindruckt   mit   großformatigen   bewegten   sowie   unbewegten Bildern   und   vielen   spannenden   Ausstellungsstücken,   die   den   Blick   freigeben   auf die   faszinierende   Schönheit   der   Weltmeere   -von   den   Küsten   bis   in   die   Tiefsee- und   ihrer   vielfältigen   Lebensformen.   Zudem   gibt   es   viele   Einblicke   in   die   Fragilität dieses komplexen Ökosystems. Wie   bei   den   Vorgänger-Ausstellungen   im   Gasometer   ist   die   Schau   auch   dieses Mal   auf   unterschiedlichste   Arten   zu   betrachten:   Es   lohnt   auch   der   flüchtige   und oberflächliche    Besuch,    sich    am    beeindruckenden    1927    erbauten    und    1988 stillgelegten   Gasometer   und   an   der   Anmut   der   Meere   zu   erfreuen   und   ansonsten ein   paar   Blicke   auf   die   umfangreichen   Informationen   zu   werfen,   sich   von   der Großinstallation   im   gigantischen   Luftraum   des   Gasometers   faszinieren   zu   lassen und   zum   Abschluss   noch   einen   Abstecher   mit   dem   Panorama   Aufzug   auf   das Gasometer-Dach   zu   unternehmen,   um   den   umwerfenden   Weitblick   über   das Ruhrgebiet zu genießen. Um   den   gewaltigen   Informationsreichtum   von   „Planet   Ozean“   jedoch   in   aller Tiefe   zu   erfassen,   ist   es   ratsam,   sich   viel   Zeit   zu   nehmen,   um   sich   den   einzelnen Abschnitten   der   Ausstellung   mit   Ruhe   widmen   zu   können.   Wer   sich   noch   nie gefragt    hat,    warum    Stachelmakrelen    unter    dem    Schirm    von    Quallen    ihr Nachtlager     aufschlagen     und     dann     doch     minutenlang     staunend     vor     der entsprechenden   großformatigen   Fotografie   und   der   Infotafel   verweilt,   der   weiß spätestens in diesem Moment: Der Besuch von “Planet Ozean” hat sich gelohnt. Von   der   Beobachtung   der   Meeresbewohner   bis   zu   zahlreichen   Informationen   zu den     Folgen     der     menschlichen     Nutzung     der     Meere     als     Transportstrecke, Nahrungsquelle,    Energielieferant    und    Müllhalde;    vom    Meeresschutz    und    der Meeresforschung   bis   hin   zum   eigens   für   die   Ausstellung   konzipierten   „Ocean Sound   Raum“,   in   dem   die   Besucher   in   Klangwelten   von   der   Mündung   des   Rheins bis   in   die   eisigen   Tiefen   der   Antarktis   eintauchen   können:   Im   „Planet   Ozean“ lässt es sich spannend lernen, erfahren oder auch einfach nur staunen. Obgleich   70   Prozent   der   Erdoberfläche   mit   Wasser   bedeckt   sind,   bergen   die Weltmeere   noch   viele   Geheimnisse.   Im   Gasometer   nehmen   die   Meeresforscher den Besucher mit auf eine spannende Reise in die Ozeane. Was   uns   darüber   hinaus   sehr   gut   gefällt:   Bei   der   gelungenen   Vorgängerschau war   der   erhobene   Zeigefinger   denn   doch   ein   immer   mal   wieder   unangenehmer Begleiter,    dieser    fehlt    erfreulicherweise    meist    in    der    Schau    „Planet    Ozean“. Freilich   kann   man   der   Meinung   sein:   „Alles   auf   der   Erde   und   in   den   Tiefen   der Meere   war   super   und   schön,   dann   kommt   der   Mensch   und   macht   alles   kaputt. Also   möge   sich   der   Gasometer-Besucher   nun   schuldig   fühlen.“   Man   kann   aber auch   davon   überzeugt   sein,   dass   Schuld   jedem   klaren   Blick   auf   die   Dinge   im Wege   steht   und   vor   allem,   wie   Bernardo   Stamateas   es   formulierte:   “Schuld   ist eines   der   negativsten   Gefühle,   die   ein   Mensch   haben   kann,   und   gleichzeitig   eines der   am   häufigsten   genutzten   Mittel,   um   andere   zu   manipulieren.”   Tatsächlich   ist es   mit   „Planet   Ozean“   gelungen,   auch   die   positive   Nutzung   des   Reichtums   der Meere   zu   thematisieren   und   ausgewogen   neben   dem   Missbrauch   dieses   fragilen Ökosystems   darzustellen.   Wo   genau   hierbei   die   Grenze   verläuft   und   ob   es   diese Grenze überhaupt gibt, darüber lässt sich freilich trefflich streiten. Blicken   wir   also   lieber   auf   die   wissenschaftliche   Expertise,   die   das   Deutschen Meeresmuseum   als   Partner   der   neuen   Schau   im   Gasometer   beigetragen   hat   und auf   den   vom   Environmental   Systems   Research   Institute   entwickelten   Zwilling   der Weltmeere   „Ocean   Twin“,   der   als   interaktiver   Globus   die   stetigen   Veränderungen der Ozeane visualisiert. Ein faszinierend informatives „Spielzeug“. Abtauchen   kann   der   Besucher   dann   im   riesigen   Luftraum   des   Gasometers,   in dem    bei    der    Installation    „die    Welle“    die    lebendige    Unterwasserwelt    auf gigantische   Leinwände   projiziert   wird.   Hier   steht   die   wohl   höchste   Leinwand   der Welt    und    sicherlich    die    einzige,    auf    der    ein    Buckelwal    in    Originalgröße    am Besucher    vorbeischwimmt.    Zwischen    wirbelnden    Fischschwärmen    und    den majestätischen   Giganten   der   Meere   lässt   es   sich   im   weiten   Rund   des   Luftraumes gut    -Auge    in    Auge    mit    dem    einen    oder    anderen    vorbeiziehenden    Hai-    eine gemütliche Weile aushalten. Fazit:   Wer   aus   dieser   Ausstellung   dümmer   herauskommt,   als   er   hineingegangen ist,    muss    beispielsweise    im    Eingangsbereich    über    Buckelwal    „Willi“,    einer Leihgabe   des   LWL   Museum   für   Naturkunde   Münster,   gestolpert   und   unglücklich gefallen    sein.    Ein    Besuch    der    gigantischen    Ausstellung    „Planet    Ozean“    ist uneingeschränkt    für    Groß    und    Klein,    Jung    und    Alt    zu    empfehlen;    es    gibt unglaublich   viel   zu   bestaunen,   zu   erfahren,   zu   erleben,   zu   hören,   zu   lernen. Unser   größtmögliches   Lob   an   die   „Ausstellungsmacher“:   Das   habt   Ihr   gut   richtig hinbekommen. Mehr Meer geht nicht. Die   Ausstellung   ist   dienstags   bis   sonntags   jeweils   von   10   bis   18   Uhr   –   an Feiertagen   und   in   den   NRW-Ferien   auch   montags   -   geöffnet.   Weitere   Infos   zum Besuch, Tickets, Anreise usw. hier: www.gasometer.de Wir   Ruhrgesichter   empfehlen   die   Buchung   von   Online-Tickets,   um   das   lange Schlangestehen    am    Eingang    vor    allem    an    Wochenenden    &    Feiertagen    zu vermeiden und regen an, wache Augen und ausreichend Zeit mitzubringen.