Queen & Adam Lambert
Live in der Lanxess Arena in Köln
Zugegeben:
Als
Queen
Fans
seit
1980
lassen
wir
auch
bei
diesem
Konzertbesuch
mal
wieder
jegliche
professionell-journalistische
Distanz
vermissen
(und
sind
sogar
noch
Stolz
drauf),
geben
aber
vorab
dennoch
zu:
Queen
sind
am
24.
November
1991
mit
Freddie
Mercury
und
dem
Ausstieg
von
John
Deacon
gestorben.
Dass
Brian
May
und
Roger
Taylor
seither
die
„Marke“
Queen
am
Leben
erhielten,
hätten
wir
bei
nahezu
jeder
anderen
Band
für
Leichenschändung
gehalten.
Queen
sind
da
eine
Ausnahme:
Neben
ein
paar
kleineren
Ausrutschern
gibt
es
heute
nicht
nur
ein
wirklich
gelungenes
Queen
Musical,
sondern
wir
werden nach wie vor mit großartigen Live-Konzerten erfreut.
Über
das
Intermezzo
mit
Paul
Rodgers
kann
man
geteilter
Meinung
sein,
seit
Queen
jedoch
im
Jahr
2013
begann
mit
Adam
Lambert
über
die
großen
Bühnen
der
Welt
zu
reisen,
ist
jede
abweichende
Meinung
strikt
untersagt:
Die
Songs
wirken
lebendig
wie
am
ersten
Tag,
die
Band
inklusive
der
Bühnensenioren
hat
sichtlich
Freude
am
Tourleben
und
die
Fans
genießen
jeden
einzelnen
Augenblick
mit dieser Ausnahmeband, wissend, dass jede Tournee die letzte sein kann.
Die
beste
Queen-Coverband
der
Welt
ist
und
bleibt
eben
Queen
&
Adam
Lambert
:).
Lambert
weiß
das
und
wird
auch
in
Köln
betonen,
wie
glücklich
er
ist,
seit
einer
Dekade
mit
den
lebenden
Legenden
Brian
und
Roger
quer
über
das
Erdenrund
zu
touren.
Tatsächlich
macht
er
einen
phantastischen
Job,
indem
er
gar
nicht
erst
versucht,
Freddie
Mercury
zu
imitieren.
Dieser
hat
ohnehin
via
Video-Einspieler
bei
jedem
Konzert
seinen
Auftritt.
Während
Lambert
sich
vorab
darüber
gefreut
hat,
mit
der
neuen
Tour
„noch
tiefer
in
den
Klassiker-Kanon
von
Queen
einzutauchen“,
suchen
wir
an
der
Arena
„unseren“
Counter
zu
Registrierung
und
sind
gespannt,
ob
die
neue
Produktion
einer
der
größten
Bands
der
Geschichte
gerecht
wird
und
welche
Songs
uns
zu
Gehör
gebracht
werden sollten.
Nach
dem
Innuendo
–
Intro
betreten
Queen
und
Adam
Lambert
die
riesige
Bühne,
in
deren
hinteren
Teil
tatsächlich
einige
zahlungskräftige
Besucher
(1150.-
Taler
pro
Ticket)
es
sich
auf
ins
Bühnenbild
integrierten
Balkonen
bequem
machen durften.
Nach
einigen
(für
Queenverhältnisse)
Uptempo
Rocknummern
erreicht
das
Konzert
mit
Somebody
to
Love
bereits
einen
ersten
echten
Höhepunkt,
bei
dem
nicht
nur
die
Mannen
auf
der
Bühne
allesamt
stimmlich
brillieren,
sondern
auch
die
jungen
Damen
neben
mir
erstaunlich
gut
die
Töne
treffen.
Es
sind
überraschend
viele
junge
Menschen
vor
Ort,
die
beeindruckend
textsicher
Songs
mitsingen,
die
teils
deutlich
älter
sind
als
sie
selbst.
Wir
erinnern
uns
(leider):
Freddie
Mercury
ist
bereits
vor
über
einem
Vierteljahrhundert
verstorben,
seitdem
gibt
es
keine
neuen
Queen
Songs
mehr,
die
diesen
Namen
auch
verdienen
(die
posthume
Veröffentlichung
MADE
IN
HEAVEN
von
1995
ausgenommen).
Die
Ruhrgesichter
kratzen
sich
am
Kopf
und
wundern
sich:
Wie
werden knapp Zwanzigjährige heute zu Queen Fans?
Adam
Lambert
jedenfalls
führt
zu
einer
Frischzellenkur,
die
den
in
Ehren
gealterten
Herren
an
Schlagzeug
und
Gitarre
sichtlich
gut
tut.
Bereits
2014
gab
Roger
Taylor
zu
Protokoll:
„Wir
werden
mit
niemand
anderem
mehr
arbeiten,
nachdem wir mit dem großartigen Adam gearbeitet haben.“
Bei
Killer
Queen
darf
Adam
seine
Rolle
sehr
zur
Freude
der
im
Kölner
Publikum
reichlich
vorhandenen
Regenbogenfahnenträger
auskosten:
Mit
einem
Fingerschnipsen
wechselt
die
Bühnenbeleuchtung
von
grün
zu
rosa,
Adam
zaubert
einen
Fächer
hervor
und
zelebriert
den
Song,
als
wenn
er
ihm
auf
den
Leib geschrieben worden wäre.
Don’t
Stop
Me
Now
brandet
mit
sattem,
klarem
Klang
in
die
Menge
und
die
aufwändige
Lightshow
macht
die
eine
oder
andere
nostalgische
Freudenträne
bei
den Fans sichtbar.
Es
ging
knackig
weiter
mit
Bicycle
Race,
Fat
Bottomed
Girls,
und
dem
coolen
Another
One
Bites
the
Dust.
Nach
I
Want
It
All
wird
bei
LOVE
OF
MY
LIFE
wieder
einmal
deutlich,
wie
intim
ein
großes
Konzert
sein
kann:
Brian
May
singt
gemeinsam
mit
dem
Publikum
und
auch
Freddie
Mercury
erscheint
auf
der
gewaltigen Bühnen-Leinwand und singt zu Brians Gitarrenspiel.
„39“
ist
ein
echter
Geheimfavorit
für
uns,
Under
Pressure,
A
Kind
of
Magic,
I
Want
to
Break
Free
werden
frenetisch
abgefeiert.
Nach
einem
„You
Take
My
Breath Away“ - Intro erklingt die Highlander - Hymne Who Wants to Live Forever.
Beeindruckend
für
Fans
aller
Altersklassen
ist
das
folgende
ausufernde,
verspielte
Gitarrensolo
von
Brian
May,
der
als
einziger
uns
bekannter
Gitarrist
in
der
Lage
ist,
nicht
mit
Geschwindigkeit
oder
möglichst
krassem
Sound,
sondern
mit
getragenen
Harmonien
und
Melodiefragmenten
einen
Klang
zu
entfalten,
der
sich
zunächst
in
der
Lanxess
Arena
ausbreitet,
die
Ohren
und
Herzen
der
Zuhörer
einsammelt,
um
sich
dann
mit
ihnen
in
den
Sternenhimmel
zu
schrauben.
Ein
besonderer
Moment
und
ein
weiterer
Grund,
warum
ein
Dr.
der
Astrophysik
stets
mit
Blick
auf
den
Himmel
seine
Gitarrensoli
spielen
sollte,
in
diesem
Fall
auf
einem Kometen stehend inmitten der (Bühnen-)Sterne.
Danach
werden
mit
TIE
YOUR
MOTHER
DOWN
noch
ein
paar
rockige
Erziehungstipps gegeben.
Bei
Radio
Ga
Ga
vergisst
Adam
Lambert
den
Text;
das
Publikum
hilft
ihm
gern
aus.
Als
schließlich
die
BOHEMIAN
RHAPSODY
erklingt,
sind
die
vielen
Jahrzehnte
seit
ihrer
Veröffentlichung
vergessen:
Die
Musik
und
die
Kompositionen
sind
im
besten
Sinne
zeitlos,
jedoch
(wieder)
mit
Energie
und
Frische
vorgetragen.
Brian
May
und
Roger
Taylor
wirken
mit
ihren
Gastmusikern
als
echte
Einheit,
das
steht
nicht
mehr
nur
der
mehr
oder
weniger
traurige
Rest
einer
Legende,
da
steht
wieder eine großartige Band auf der Bühne.
WE
WILL
ROCK
YOU
und
WE
ARE
THE
CHAMPIONS
sind
wenig
überraschend
die
Zugaben.
Brian
May
trägt
dazu
einen
langen
Mantel,
den
er
offensichtlich
kurz
zuvor
in
Hogwarts
hat
mitgehen
lassen.
Es
neigen
sich
2,5
Stunden
Musikgeschichte
dem
Ende
zu;
begeistert
gefeiert
von
einem
Drei-Generationen-
Publikum.
Es
gibt
sie
noch,
die
Queen
Fans
der
ersten
Stunde,
die
mit
der
Band
erwachsen
wurden
und
manchmal
auch
ergrauten:
Einige
von
ihnen
hatten
sich
offenbar
in
die
Hosen
von
1976
geschossen,
was
im
individuellen
nostalgischen
Wert
den
optischen
Reiz
zweifelsohne
übersteigt.
Auch
die
Tourshirts
von
1977
werden
nach
Äonen
im
Schrank
wieder
stolz
spazieren
getragen.
Wir
treffen
im
Hallenrund
reichlich
Menschen
wieder,
die
mit
uns
und
Queen
1986
das
Kölner
Stadion geteilt haben.
Den
Abschluss
bildet
traditionell
GOD
SAVE
THE
QUEEN.
Diesem
Wunsch
schließen
wir
uns
uneingeschränkt
an;
auf
dass
diese
Ausnahmemusiker
vielleicht
noch
das
eine
oder
andere
Mal
deutsche
Bühnen
beehren,
bevor
sie
endgültig
in
den wohlverdienten Rock `n Roll Ruhestand gehen.