Silbermond: AUF AUF live
…in der weißen Stadt am See
Die
Show
war
seit
langem
ausverkauft,
so
dass
sofort
ein
Zusatzkonzert
vereinbart
wurde;
dementsprechend
groß
war
die
Vorfreude
bei
den
Silbermond
-
Fans
auf
den
diesjährigen
Beginn
des
Zeltfestivals
in
den
Auen
der
Ruhr
am
Kemnader
See
im
Allgemeinen
und
das
Konzert
von
Silbermond
im
großen
Sparkassenzelt im Besonderen.
Das
Zeltfestival
wird
in
diesem
Jahr
bereits
zum
15.
Mal
zur
facettenreichen
Erlebniswelt
und
lockt
mit
vielen
Stars
in
den
drei
großen
Veranstaltungszelten
und
auf
den
Außenbühnen,
lädt
aber
auch
zu
einem
entspannten
Shopping-
Bummel
über
den
Markt
der
Möglichkeiten
mit
seinen
außergewöhnlichen
Kreationen
ein
und
bietet
ein
umfangreiches
gastronomisches
Angebot
mit
kulinarischem
Neuentdeckungs
–
Potential.
Kein
Wunder
also,
dass
auch
viele
Silbermond
Fans
frühzeitig
angereist
waren
und
es
sich
gemeinsam
mit
unserem
Ruhrgesichter
–
Redakteur
auf
dem
weitläufigen
Areal
gut
gehen
ließen.
Der
einzigartige
Mambo
Kurt
spielte
auf,
es
gab
Polonaise
und
unsterbliche
Gassenhauer
zur
Orgel:
Ein
Gesamtkunstwerk.
Gemeinsam
ließ
man
danach
die
Ruhrpott
-
Seelen
im
Beach-Bereich
bei
einem
Schirmchengetränk
entspannt
herumbaumeln
und
murmelte
zufrieden:
Endlich
wieder
normale
Leute.
Endlich
Urlaub!
Der
Festival-Rahmen
war
wie
eigentlich
stets
im
Vergleich
zu
anderen
Veranstaltungen
dieser
Größenordnung
herausragend
gut
organisiert
und
auch
die
Auswahl
des
Personals
der
Sicherheitsdienste
haben
wir
anderswo
auch
schon
deutlich
unglücklicher
erlebt.
Alle
wirkten
-auch
am
ersten
Tag-
entspannt
und
freundlich;
wenn
es
denn
trotzdem
ein
stressiger
Job
war,
wurde
dieser
Stress
nicht
auf
dem
Rücken
der
Besucher
abgeladen.
Die
kleine
Lobesexkursion
an
dieser
Stelle
ist
zwingend
notwendig,
denn
dies
gelingt
bei
weitem
nicht
jedem Veranstalter.
Doch
dann
wurde
es
ernst
für
Redakteur
und
Fans,
denn
rund
4000
Menschen
mussten
noch
erfolgreich
in
das
große
Zelt
verfrachtet
werden,
was
wie
immer
stressarm
und
entspannt
vonstattenging.
Luftqualität
und
Akustik
in
derlei
Zelten
ist
oftmals
etwas
semi-toll,
aber
tatsächlich
hielt
sich
der
Sauerstoffgehalt
über
den
gesamten
Konzertverlauf
auf
einem
erträglichen
Level
(außerdem
gilt
auch
dann,
wenn
der
Schweiß
von
der
Zeltdecke
tropft:
Gemeinsam
schwitzen
und
müffeln
kann
ein
verbindendes
Element
sein).
Die
Tontechniker
gaben
alles
und
waren
damit
-das
akustische
Ergebnis
bewies
es
–
für
Zeltverhältnisse
sehr
erfolgreich.
Zunächst
erlauben
wir
uns
potentielles
Shitstorm
Material
für
eingefleischte
Fans:
Silbermondtexte
sind
sicherlich
keine
literarischen
Meisterwerke
für
die
Ewigkeit,
die
Musik
ist
nicht
bahnbrechend
innovativ
und
die
Wahrscheinlichkeit,
dass
in
einigen
hundert
Jahren
Musiker
durch
die
Gegend
tingeln
und
Silbermond
Songs
interpretieren,
ist
relativ
überschaubar.
Innerhalb
des
Rahmens
dieser
„Negativabgrenzung“
brilliert
die
Band
jedoch,
wie
kaum
eine
andere
in
der
deutschen
Popmusik,
denn
sie
schafft
mit
links
genau
das,
was
sie
will:
Sie
erreicht
und
begeistert
Menschen,
bereichert
das
Leben
ihrer
Fans
mit
lebensnahen
Texten
und
handgemachter,
technisch
sauberer,
eingängiger,
aber
nie
blöder
Pop-
&
Rockmusik
und
hat
sich
ein
Image
erarbeitet,
das
glaubwürdig,
nahbar
und
echt
wirkt.
Echte
Silbermond
Fans
sammeln
persönliche
Momente
mit
der
Musik,
die
sie
über
einen
langen
Zeitraum
begleitet
und
oft
aufrichtet;
die
Musik
wird
fester
Bestandteil
von
so
vielen
Lebenswegen:
Das
muss,
wenn
ein
Künstler diesen Einfluss realisiert, schier sprachlos machen.
Alles
bei
Silbermond
wirkt
wie
aus
einem
Guss
und
das
nun
bereits
seit
dem
Gründungsjahr
1998.
Seit
2002
unter
dem
Namen
Silbermond
unterwegs,
ging
es
ab
2004
neben
dem
großen
Talent
der
Band
auch
durch
stete
mediale
Begleitung
und
kluge
Vermarktung
steil
bergauf,
so
dass
sie
mittlerweile
mit
Preisen
überhäuft
wurden
und
wohl
nahezu
jedem
Bewohner
dieses
Landes
bekannt
sein
dürften.
Wer
jedoch
nur
die
diversen
hitgewordenen
Silbermond-
Balladen
aus
dem
Radio
kennt,
wird
beim
Konzert
möglichweise
überrascht
gewesen
sein,
dass
die
Band
auch
rocken
kann,
wenn
auch
alles
stets
in
einem
sehr
mainstreamigen
Deutsch-Pop-Rock
Fahrwasser
bleibt,
was
angesichts
glatter,
jedoch
handwerklich
sehr
gut
gemachter
Songs
nebst
großer
Spielfreude
und Bühnenpräsenz jedoch nicht per se schlecht sein muss.
Von
den
Fans
wird
Silbermond
ohnehin
geliebt
und
angehimmelt,
wir
sind
also
wieder
einmal
nicht
nur
gefühlt
die
Gesichtsältesten,
sondern
auch
die
einzig
wahre
objektiv
kritische
Instanz
vor
Ort
;).
Ein
für
uns
als
rasende
Rock
–
Reporter
gewichtiges
Qualitätsmerkmal
bleibt
es
stets,
dass
Bands
den
musikalischen
Geist
auch
aus
der
Flasche
in
die
Welt
bekommen
bzw.
vom
Tonträger
auf
die
Bühne
vor
richtig
echtem
Publikum
aus
Fleisch
und
Blut.
Das
gelingt Silbermond auf eine bravouröse Weise; immer und immer wieder.
Die
Band
verlängert
in
diesem
Sommer
ihre
erfolgreiche
„AUF
AUF
–
Sommer
2023“
Tour
in
das
Jahr
2024.
Entsprechend
laut
ist
das
Publikum,
als
Stefanie
Kloß,
Johannes
und
Thomas
Stolle
nebst
Andreas
Nowak
und
einem
zusätzlichen
Tastenmann
die
Bühne
des
ZfR
überpünktlich
einige
Minuten
vor
20
Uhr
betreten
und
die
Vorfreude
sich
nach
dem
Intro
bei
„Kleid
aus
Hoffnung“
entlädt.
Bemerkenswert:
Dieses
Publikum
benötigt
exakt
2
Sekunden
von
0
auf
100
auf
der
Stimmungsskala.Es
folgten
„Verletzen“,
„Meer
sein“
und
„Irgendwas
bleibt“.
Natürlich
wurden
Silbermond
auch
beim
ZfR
frenetisch
für
die
großen
Hits
wie
„Symphonie“, „Durch die Nacht“, „Das Beste“ oder „Leichtes Gepäck“ gefeiert.
Die
stets
vom
Publikum
gerührte
Stephanie
Kloß
lässt
sich
eine
Crowdsurfing
Einlage
auf
den
Händen
des
textsicheren
Publikums
zur
Second
Stage
inmitten
des
Zeltes
nicht
nehmen.
Dort
gibt
es
musikalische
Ausflüge
in
das
Jahr
2002
und
das
famose
„Krieger
des
Lichts“.
Die
Fans
sind
hier
mittendrin
statt
nur
dabei
und
das
tut
der
Stimmung
sichtlich
gut;
auch
und
vor
allem
der
Atmosphäre
bei
den leiseren Tönen und nachdenklicheren Texten.
Gefühlt
kämpft
Stefanie
Kloß
bei
längeren
Ansprachen
ans
Publikum
stets
mit
Tränen
der
Rührung.
Sie
freut
sich
aber
auch
überschwänglich
über
die
großartige
Stimmung
und
die
Treue
der
Fans.
Wir
vermuten
als
erfahrene
Utilitaristen
keine
Masche,
sondern
einfach
ein
dankbares,
liebevolles,
emotionales,
berührbares
Wesen.
Eigentlich
haben
ihre
Ansprachen
alle
Zutaten,
um
uns
auf
den
Kitsch-Keks
zu
gehen;
das
geschieht
aber
nicht.
Einfach,
weil
Frau
Kloß
so
unfassbar
sympathisch
rüberkommt
und
stets
im
richtigen
Moment
noch
die
Kurve
vor
dem
lauernden
Kitsch
–
Abgrund
kriegt.
Auch,
wenn
es
manchmal
sehr,
sehr
knapp
am
Abgrund
vorbeigeht…
Sie
erinnert
an
die
erste
Tour
mit
dem
Gastspiel
in
der
Zeche
Bochum
und
staunt
selbst
über
die
Entwicklung, die ihre Band seitdem gemacht hat.
Die
Songs
entfalten
live
eine
zusätzliche
Power
und
Extraportion
Wucht,
die
auch
uns,
die
wir
ansonsten
gern
härteren
Tönen
lauschen,
Freude
machen.
Ob
bei
„Auf,
auf“
oder
die
spätere
Zugabe
„Das
Beste“:
Die
Fans
sind
begeistert.
Und
wir
staunen,
wie
viele
Songs
der
Band
wir
kennen
und
sogar
sehr
zum
Unmut
des
Journalistenkollegen
neben
uns
mitsingen
können
(zugegeben,
„können“
ist
diskutabel).
Selbst
das
eigentlich
recht
ausgeleierte
und
im
Radio
kaputtgespielte
„Symphonie“
wird
durch
das
frische
Live
–
Arrangement
hör-
und
genießbar.
„Leichtes
Gepäck“
ist
ohnehin
einer
der
Titel,
von
dem
uns
Silbermond
an
diesem
Abend
nicht
erst
überzeugen
müssen:
Geht
ins
Ohr,
bleibt
im
Kopf
und
tanzt
im
Kreis.
Als
nach
rund
100
Minuten
die
Zugaben
anstanden,
kommt
„Wenn’s
am
schönsten ist“ beim Publikum hörbar bestens an.
Unter
buckligen
Musikjournalisten
gehören
Silbermond
seit
jeher
zu
den
beliebtesten
Hassobjekten,
die
TAZ
fasste
die
Musik
der
Band
einst
in
zwei
Worten
zusammen:
„Korrupter
Müll“.
Wir
widersprechen
entschieden.
Silbermond
wollen
ganz
offensichtlich
nicht
das
Gitarrenspiel
neu
erfinden
oder
sich
an
die
Spitze
einer
revolutionären
Bewegung
setzen.
Sie
sagen
selbst:
„Wir
sind
eine
Popgruppe.“ Und sie sind eine sehr, sehr gute Popgruppe.
Die
Fans
hatten
Spaß,
die
Band
hatte
Spaß,
unser
Fotograf
hatte
Spaß:
Was
kann
mensch
mehr
von
einem
tollen
Abend
erwarten.
O.k.,
ein
Flammkuchen
auf
der
Fressmeile
gehörte
als
abschließendes
I-Tüpfelchen
auch
noch
unter
den
perfekten
Konzertabend…
Nach
den
letzten
Zugaben
trottete
das
bunt
gemischte
Publikum
zurück
in
die
silberbemondete
Nacht
am
Kemnader
See.
Und
wir
sahen
ausschließlich
glückliche
Gesichter.
Das
ist
doch
schonmal
was
in
diesen
Zeiten.
Also: Danke, Silbermond.