RuhrGesichter

Fünfte Heimatseite

Die Zeche Zollverein in Essen ist im Sommer und im Winter stets für Überraschungen gut. Keine Überraschung sind im Sommer die außergewöhnlichen Badefreuden im Werksschwimmbad: Holt Euch einen gelben Schein und dann ab an den nächstgelegenen Tümpel oder in die nächste Chlorwanne mit Liegewiesentrallafitti. Euer Chef ist bestimmt auch schon an der Wasserstelle.  Im Winter gibt es auf Zollverein die schönste Schlittschuhbahn der Welt. Schlittschuhlaufen im ehemaligen Löschgleisbecken entlang der Koksöfen der Zeche Zollverein in Essen ist einfach eine richtig gute Idee in grandioser Kulisse.
“Mit   den   schönen   Ecken   im   Ruhrgebiet   ist   das   so,   wie   wenn   man ein   hässliches   Kind   hat.   Die   Eltern   fnden   es   auch   immer   schön.” (TV-Koch Tim Mälzer)
“Nach der Schönheit von Bottrop zu suchen heißt, tief zu schürfen und auf innere Werte zurückgreifen zu müssen.” (”Marabo 1994)
“Die Heilige Barbara, Schutzpatronin der Bergleute.  Wie bei vielbeschäftigten Heiligen üblich, hat sie gleich mehrere Jobs und ist nebenbei noch Schutzpatronin der Hüttenleute, Gießer, Geologen, Glöckner, Glockengießer, Schmiede, Maurer, Steinmetze, Zimmerleute, Dachdecker, Elektriker, Architekten, Kampfmittelbeseitiger, Pyrotechniker, Feuerwehrleute, Helfer des Technischen Hilfswerks. Sie ist auch Patronin der Totengräber, Hutmacher, der Jungfrauen, der Gefangenen und Schutzpatronin der Artillerie. Die Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen. Wir lieben diesen Ort, wenn wir irgendwann mal einen Ruhrgesichter-Endzeitfilm mit dem greisen Bruce Willis und Sigourney Weaver für Hollywood drehen sollten (also Ruhrywood), dann wird an der Halde Rheinelbe die epische finale Schlacht stattfinden. Der Wald ruft die Ruhrgebietler regelmäßig in die „Holländischen Alpen“, also ins nahe Sauerland. Eine Traumregion: Alles ist nah, sogar die Schneegrenze…#zuckerland#schneegesichter#arschkalt#winter_is_coming#handygeknipse#rotznasenversammlung#kahler_asten#wintersonnenporno#ruhrgesichtereinseifen#schneeballschlacht Jahr für Jahr legt „Bochum Total“ vier Tage lang alles in Bochum lahm, was nicht feiern will. Rund um das Keipenviertel „Bermuda3eck“, in dem schon so manch ein Bochumer abtauchte, um fortan bei Ehefrauen und Arbeitgebern längere Zeit als „verschollen“ zu gelten, entwickelte sich ein großartiges „Umsonst & Draußen“ Festival mitten in der Stadt. “Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl.”  (Herbert Grönemeyer) Am 23. Juni 1966 beendete Tobias, das letzte deutsche Grubenpferd auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen seine letzte Schicht. Er ist damit das letzte von in der Spitze -allein im Ruhrgebiet- 8000 gleichzeitig unter Tage die lebensgefährliche Arbeit verrichtenden Grubenpferden, die in der Regel ihre Ställe innerhalb der Stollen hatten und so nur noch selten das Tageslicht sahen. Seinen Lebensabend durfte Tobias nach zwölf Jahren Arbeit unter Tage dann auf einer Weide in Recklinghausen verbringen. Ein Glück, dass die meisten seiner vierbeinigen Kumpel nicht hatten. Wir waren wandern mit Freunden aus der Schweiz in 'unserem' schönen Sauerland. Ihr Original Kommentar vor dem hier fotografisch festgehaltenen majestätischen Gebirgsmassiv: "Richtige Berge habt ihr hier zwar nicht, aber in jedem Fall eine Menge Humor... :-)" Am Rand des Ruhrgebiets hat sich Haltern lange erfolgreich vor uns versteckt.  Direkt neben dem Halterner Stausee liegt die Westruper Heide, eine wanderbare eindrucksvolle Heidelandschaft, die man an dieser Stelle nicht erwartet. Die Heide steht bereits seit 1937 unter Naturschutz und lädt auch außerhalb der spektakulären Heideblüte zu tollen Wanderungen ein. „Das Ruhrgebiet ist der beste nichtgedrehte Film, in den ich je eingetaucht bin“ (Stefan Kaegi, Kurator von Rimini Protokoll.) Deren Kunstprojekt „Truck Tracks Ruhr“ ist am vergangenen Donnerstag in Oberhausen gestartet. Ein Jahr lang fuhr der zu einem fahrbaren Zuschauerraum umgebaute Lastwagen im Rahmen des Kunstprojektes „Truck Tracks Ruhr“ durch sieben Städte des Ruhrgebiets und besuchte insgesamt 49 entlegene, untypische oder typische, merkwürdige, besondere, nahe und ferne Orte.  Foto: © Volker Hartmann/Urbane Künste Ruhr 2016
Seit   1871   war   die   Zeche   Consolidation   einhundertzwanzig   Jahre lang   ein   Mittelpunkt   des   Lebens   und   Arbeitens   in   Gelsenkirchen, von   weither   kamen   sie   mit   ihren   Familien,   um   hier   ihr   Glück   mit der Förderung des „Schwarzen Goldes“ zu finden. Im   nördlichen   Maschinenhaus   befindet   sich   heute   die   Sammlung Werner   Thiel:   Eine   Ansammlung   von   Werkzeugen,   Kleidung   und anderen Gegenständen des Bergbaus rund um die alte     Fördermaschine.     Ein     besonderer     Ort     ohne     musealen Charakter,   ohne   Erklärungen,   ohne   Hinweisschilder:   Der   Besucher ist   der   Geschichte   dieses   Ortes,   den   Artefakten   des   Bergbaus   und der   Raumkonzeption   direkt   und   unmittelbar   ausgesetzt.   An   diesem bemerkenswerten    Ort    trafen    die    Ruhrgesichter    einen    „Hüter“ dieser    einzigartigen    Schatzkammer:    „Ich    bin    Ullrich    Tyrichter, komme   hier   aus   Gelsenkirchen.   Ich   bin   1970   hier   auf   Consolidation als   Auszubildender   angefangen   und   seit   10   Jahren   hier   für   die Sammlung   tätig.   Ich   kann   gut   die   Geschichten   aufnehmen,   auch von   den   alten   Leuten,   die   herkommen.   Hier   finden   immer   viele Gespräche   statt,   ich   bin   hier   eine   unauffällige   Drehscheibe   für   die Gedanken   und   Geschichten   des   Stadtteils.   Geschichten   brauchen immer einen Ansprechpartner, der sie aufnimmt.“
Revierderby im Erdmännchenmodus… Safaripark Stukenbrock: Schräg, fragwürdig und teuer. Der Halbstarke jedoch, der im Streichelzoo mit seinen Schienbeinen eine Ziege am zurücklaufen hindern und vorne für ein 'Selfie' festhalten will, woraufhin die Ziege sich vollständig in einem Schwall entleert und ihn von den Knien bis zu den Schuhen ein Andenken beschert: Unbezahlbar. Dialog am Gepardengehege:  Kind: "Mama, ich will nicht über die Brücke bei den Geparden. Wenn ich da reinfalle, was ist dann?". Mutter: "Ach, dein Bruder hilft bestimmt tragen, wenn du nicht mehr am Stück bist." Helden des Straßenkarnevals gibt es nicht nur in Köln oder Düsseldorf, sondern auch in Gelsenkirchen, Dortmund oder Herne…
Ein   Bild   vom   stürmischen   Ruhrgesichter   -   Shooting   mit   Laura   auf und   an   der   Halde   Haniel   in   der   unzähmbaren   Ruhrpottmusterstadt Bottrop... Wie   schrieb   doch   die   FAZ   so   schön:   "Bottrop   (...)   gilt   als   der   Wilde Westen des Ruhrgebiets."
Leider ist am 16. Januar 2016 Heinz-Jürgen Preuß verstorben. Mit ihm verlässt uns ein Dortmunder Original: Er war über Jahrzehnte Dortmunds bekanntester Nikolaus und Vorsitzender des 'Klubs Langer Menschen', der auch stets den weltweit längsten Nikolaus stellte. Heinz-Jürgen Preuß lebte mit seiner Sammlung von über 9000 Giraffenfiguren und insgesamt über 30000 Giraffenexponaten aus aller Welt zusammen und betrieb damit in seinem mit mehr oder minder skurrilen Fundstücken vollgestopften Haus in Dortmund Wickede vom Keller bis zum Dachboden das einzigartige, private Giraffenmuseum. Jeder, der schonmal über den Wickeder Hellweg gefahren ist, kennt das Haus mit der selbstgebauten knapp 6 Meter hohen Giraffe im Vorgarten. Seit 1990 vertrat er Deutschland beim 'Weltkongress der Weihnachtsmänner in Kopenhagen' (ja, sowas gibt es). In Kopenhagen fand er damals zufällig eine 2,50 Meter große Stoffgiraffe, die der Nikolaus tatsächlich als sondergenehmigtes Handgepäck (!) mit in den Flieger nach Dortmund nahm.  Mit Heinz-Jürgen Preuß verlieren die Kinder des Ruhrpotts den 'einzig echten' Nikolaus und der Himmel hat nun einen langen Kerl mehr, der Wolke 7 mit seinen Giraffen unsicher macht.
Jahr   für   Jahr   heißt   es   EXTRASCHICHT   im   Ruhrgebiet:   48   Spielorte und   2.000   Künstler   erwarten   200000   Besucher.   Und   das   alles   in einer Nacht. Wer   sich   angesichts   der   Vielfalt   vorher   nicht   überlegt,   was   er sehen   möchte   und   welche   Orte   er   besuchen   will,   der   wird   auf   ewig verloren   sein   in   den   dunklen   Gassen   des   Ruhrpotts,   ob   über   oder unter Tage.
„Das hier ist das Ruhrgebiet: Currywurst, Westfalenpark, Ebertbad, Krupp, grün, schwarzgelb, blauweiß, Grönemeyer, funktionierende Flughäfen, normale Leute… und eben auch Schulden. Wir haben buchstäblich einen Riesendeckel. Und genau auf diesen Deckel möchte ich jetzt ein Pils.“ (Torsten Sträter) Tatort: Aufguss - Sauna im Maximare/Hamm Tatzeit: Saunanacht „Gib mich die Pille“ Anwesend: Etwas mehr als 100 Personen Eine Übermacht singt, dass die Borussia aus Dortmund Deutscher Meister wird. Eine kleine, aber tapfere Minderheit fordert: "Steht auf, wenn ihr Schalker seid" und erhebt sich auf den Saunabänken. Schließlich bebt die Sauna, als gemeinsam "Wir sind das Ruhrgebiet" gesungen wird. Konfliktlösung kann so einfach sein...  Das obligatorische Foto zu dieser Nachricht ist kostenpflichtig abrufbar unter www.jedickerderhinterndestokleinerdashandtuch.de Was sagte Gott nach der Erschaffung des Ruhrgebiets?  „Essen ist fertig!“
Im   Dezember   2015   war   die   letzte   Schicht   auf   der   Zeche   Auguste Victoria   in   Marl,   der   vorletzten   Zeche   im   Ruhrgebiet.   Für   viele   der Bergleute   war   die   Berufswahl   einst   keine   Frage,   arbeiteten   doch oft schon der Großvater und der Vater auf der Zeche. Der   FC   Schalke   hatte   die   Kumpel   am   Freitag   zum   Heimspiel   des Fußball-Bundesligisten   eingeladen,   dort   übergaben   Vertreter   der Belegschaft   das   letzte   Grubenlicht   an   Schalke.   "Wir   werden   dafür sorgen,   dass   das   Licht   nicht   erlischt.   Der   FC   Schalke   04   ist   auf Kohle       geboren",       betonte       Clemens       Tönnies,       Schalkes Vorstandsvorsitzender. Gemeinsam   sangen   60000   in   der   Arena   (ja,   man   ist   noch   immer durch     alle     Generationen     textsicher     auf     Schalke)     mit     den Bergleuten   und   einem   Bergmannschor   das   Steigerlied,   und   nicht wenige   hatten   ordentlich   Pipi   in   den   Augen.   Dabei   geht   es   nicht um      Fußball,      nicht      um      die      Energiewende,      nicht      um Subventionsabbau,    sondern    um    das    Ende    und    das    Erbe    des prägenden   Elementes,   das   diese   Region   genährt,   geformt   und zusammengeschweißt hat.